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* * *

Sheyla überlegte.
"Also die Artikel sind oben."
Sie schaute zur Tür.
"Und morgen lönnten wir Willow dazu holen..."

* * *

* * *

Sheyla und Jun saßen noch eine Weile zusammen auf Juns Bett.
Beide schwiegen und hingen den Erinnerungen nach, die sie am Tag
und in der Nacht gemacht hatten.
Sheyla überlegte fieberhaft ob sie den beiden erzählen sollten,
dass sie Mr. Steward draußen herumschleichen gesehen haben.
Doch sie entschied sich die Entscheidung Sam und Willow zu überlassen.
Ihr Kopf war von den Gängen und Räumen und Kammern die sie heute
alles gesehen hatten noch vollkommen benebelt.
Was ihr am meisten Sorge bereitete war allerdings die Tatsache
dass es scheinbar Orte gab, an denen ihre aller Kräfte nicht
funktionierten. 'Aber was war der Grund dafüf?'
Sie nahm sich vor, dieses Rätsel irgendwann zu lösen.
Dann schlich sie rüber zu ihrem eigenen Bett, denn Jun war mitten in
ihren Überlegungen eingeschlafen.

Unter der Decke fühlte Sheyla sich geborgen, es war warm und weich.
Genau das Gegenteil von den Gängen unten.
Noch immer spürte sie die Kälte und den Windhauch, die ihr unten
einen Schauer nach dem anderen über den Rücken gejagt hatten.
Sie rollte sich eng zusammen und schlang die Arme um ihren
zitternden Körper. Irgendwann schlief sie ein.

Verworrene Träume jagten sie durch die Nacht.
Ein heller Scheimmer, ein paar schwarze Schatten,
sie hörte Hundegebell, Glockenläuten, Schreie.
Aber all diese Sinnbilder ergaben keinen Sinn und
hingen auch nicht zusammen, es war eher als rutschte sie von einem
Bild in ein anderes, bis sie jemand an der Schulter rüttelte und
aus dem Schlaf riss.
Erschrocken fuhr sie auf. "Was ist los?"
Jun stand neben ihr. "Du hast geschrien. Alles okay?"
Sheyla nickte zaghaft. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken."
Ein Blick auf die Uhr teilte ihr mit, dass gerade einmal eine Stunde
vergangen war, seit sie sich schlafen gelegt hatten.
3 lange Stunden lagen noch vor ihr.

Jun, die schon wieder schlief, atmete hörbar ein und aus,
doch Sheyla konnte nicht mehr an Schlaf denken.
Die pellte sich aus der Decke und zog sich die Schuhe an.
Lautlos verlies sie das Zimmer, wo sie hinwollte wusste sie
selbst auch noch nicht so recht.
Zuerst fiel ihr Willow ein, die ja schon eine Weile vor ihnen
schlafen gegangen war doch sicher war diese auch noch nicht wach.
Also entschloss sie sich einfach in den Wintergarten zu gehen
und darauf zu hoffen den Sonnenaufgang durch die großen
Fensterscheiben beobachten zu können.

Als sie unten ankam waren bereits die Wolken am Horizont in ein
leichtes zartrosa getaucht und der Himmel wirkte fast ein wenig lila.
Sheyla krümelte sich in einen der Sessel mit den wichen Polstern und
beobachtete das Schauspiel was sich ihr am Himmel bot.

* * *

* * *

Irgendwann schien die Sonne
in den Wintergarten und
Staub kitzelte Sheyla an der Nase.
"Hatschi!" Sie musste niesen.
'Hab ich geschlafen?'
Sie schaute sich um und wischte sich mit dem
Handrücken über das Gesicht.
'Wie spät ist es?'
Sie schaute sich um,
doch hier hing keine Uhr.

Schnell machte sie sich auf
den Weg in den Speisesaal
in dem Mr. Steward an dem langen
Tisch saß und Kafee trank.

* * *

* * *

Sheyla musste grinsen, als sie Sams wütenden Blick sah,
dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem lehrer zu.
"Nun ich denke wir könnten und noch einmal nach drau0en
setzen und das Wetter genießen, solang es so schön ist
und ansonsten solltet ihr den Sonntag genießen.
Morgen geht der Unterricht wieder los."
Er stand auf uns verließ das Zimmer.
"Im Laufe des Tages werde ich euch sicher noch mal
aufsuchen, also haltet euch bereit."

Sheyla knabberte an einer Karotte herum.
"Was er wohl für Aufgaben hat."
Sie schaute zu Sam. Doch bisher machte auch
er keinerlei Anstalten Jason mitzuteilen,
dass sie nur wieder in das Schloss gelangt waren,
weil Mr. Steward draußen gewesen war.
Sie selbst hatte sich vorgenommen nichts zu sagen,
sie mochte den Lehrer, er war viel lockerer als
Frau Melindes. Nicht so streng und mistrauisch.
Sie wollte nicht, dass die anderen auch anfingen
ihn zu schneiden.

"Jun schläft immernoch?" Sam schaute auf den leeren Platz
auf den sonst das andere Mädchen saß.
Sheyla nickte. "Scheint eine Langschläferin zu sein.
Aber nach der Nacht, wer kann es ihr verübeln?
Lassen wir sie am besten schlafen. Heute Nacht muss sie
eh wieder mit uns wach bleiben."
Sie nippte am Kakao.
"Und wie verbringen wir unsere Zeit?"

* * *

* * *

Sheyla sah sich im Wintergarten um,
den Sam und sie gerade betreten hatten.
"Ich würde sagen wir holen uns noch ein
paar ganz normale Bücher her,
damit es nicht auffällt, wenn wir alle
lesen, falls Mr. Steward kommt.
Sie ging los um ein paar einfache
Bücher zu suchen, aus der Bibliothek.

Als sie zurück kam, war Jason schon
wieder da und hielt sich den Ellenbogen.
"Was hast du denn gemacht?"
Sie legte die Bücher, von denen sie
einen ganzen Stapel geholt hatte
auf den kleinen Tisch in der Mitte
des Wintergartens.
"Ich würde sagen, die Artikel lesen
wir heute Nacht oben zusammen
mit Willow und Jun."
Sie griff sich ein Buch über mit dem
Titel "Magie die heilt" und blässterte
ein wenig darin herum.

* * *

* * *

Nach einer Weile legte Sheyla ihr Buch zur Seite
und beschloss es später weiter zu lesen.
"Und was ist das nun für ein Buch, was
ihr da unten gefunden habt?"
Sie versuchte ihre Neugier zurück zu halten.
Sie zeigte auf das Buch dass neben Jasons
Füßen auf dem Boden lag.

* * *

* * *

"Eine Burg haben wir hier ja schon mal..."
Sheyla dachte nach.
"Naja steht da auch etwas über den Bau?
Vielleicht lassen sich daraus Schlüsse ziehen."
Sie zog etwas aus ihrer Tasche.
"Den Grundriss des Internates habe ich hier dabei."
Sie faltete eine Karte auseinander.

Da kamen Schritte näher.
'Schnell!'
Sie knüllte die Karte zurück in ihre Tasche und
griff nach dem Buch neben ihr.
Kaum hatte Jason das Buch unter seinen Sessel
geschoben und Sam sich wieder hingesetzt,
stand auch schon der junge Lehrer im Raum.
"Oh, was macht ihr denn hier? Lernen?"
Er schmunzelte ein wenig.
"Ich wollte nur fragen, ob ihr Lust habt nachher
raus zu gehen oder ob ihr eure Zeit lieber
hier drinnen vergeuden wollt."

Sheyla lachte ein wenig nervös.
"Natürlich kommen wir mit.
Das Wetter muss man ausnutzen."
Sie klappte das Buch zu. als hätte sie lang genug gelesen.
"Soll ich Jun wecken gehen?"
Doch der Lehrer winkte ab.
"Lasst sie schlafen. Wir treffen uns in einer halben
Stunde am Tor."

Dann ging er wieder.

* * *

* * *

Sheyla sah die anderen an.
"Das ist zu riskant. Wir sollten das Buch auch mit nach oben nehmen.
Wir haben heute Nacht genug Zeit. Außerdem hat Willow Hunger.
Sie denkt die ganze Zeit an etwas zu essen. Was haltet ihr davon,
wenn wir etwas Obst mit nehmen und nach oben gehen.
Die zeit bis wir raus gehen, können wir anders eh nicht mehr nutzen."
Die anderen beiden waren einverstanden.

Sam schlich in den Speisesaal und nahm zwei Äpfel und 2 Bananen
aus der großen Obstschale die zu jeder Tages- und Nachtzeit auf
dem Tisch an der Wand stand, auf dem sonst das Essen stand,
griff noch nach einem Becher den er mit heißem tee füllte und lief den
anderen nach in den dritten Stock.

Als Sheyla und Jason das Dachzimmer oben betaten, hockte Willow
vor dem kleinen fenster auf dem Boden und um sie herum verstreut
die Zeitungsartikel. "Hey, wir dachten du könntest vielleicht ein
wenig Gesellschaft gebrauchen." Sheyla grinste als Willow erschrocken
herum furh. "Ach herrje, ihr seid es nur."
Jason tat empört. "Wen hast du denn sonst erwartet?"
Willow zögerte. "Naja ich dachte vielleicht diesen Lehrer oder so..."
Sie lies den Satz in der Luft hängen. "Ihr habt nicht zufällig etwas zu
Essen dabei oder?" Wie auf Komando knurrte ihr Magen.
"Sie nicht, aber ich!" Sam kam vorsichtig zur Tür herein.
Willow nahm ihm dankend die Gaben ab. "Langsam kann ich
allerdings kein Obst mehr sehen." Sie lächelte gequält.
"Keine Sorge, vom Mittagsessen bringen wir dir nachher
auch noch etwas richtiges mit." Sheyla ließ sich neben Willow
zu Boden gleiten. "Schon was interessantes gefunden?"

* * *