Call me arrogant, in diesem Zusammenhang nehm ich das sowieso nicht beleidigend auf
na zum glueck, ich halte nur einige aussagen fuer arrogant egal von wem sie kommen
nach deiner Definition ist das nur 'ne krasse Art von Verdrängung, konzentriert man sich so darauf, was mit den eigenen sterblichen Überresten passiert, damit man sich nicht mit der religiösen/philosophischen Frage befassen muss, was mit den unsterblichen Resten- sofern man an dessen Existenz glaubt- passiert? Das ist mMn eine Beleidigung der Möglichkeiten unseres Denkens.
Meine Theorie bei der ich mich mal bewusst aus dem Fenster lehne ist, das JEDER die Wahrheit kennt. Man sieht es.
Ein Mensch ist tot, er sagt nichts mehr, man hoehrt nichts mehr von ihm, sein Koerper ist in die voellige Passivitaet
uebergegangen. In dem Fall ist die Sache eigenlich klar, aber dann kommt unsere komplizierte Emotions- und Gedanken-
welt ins Spiel. Es werden Dinge hinzuerfunden die nicht stimmen, da die Fakten zu hart sind um sie ungefiltert in
unsere Erinnerung zu entlassen.
Auch der recht offensichtliche Fakt das wir frueher oder spaeter selbst genau so enden ist zu hart um ihn uns vor Augen
zu halten. Der einzige Weg aus dem Kreis ist Ignoranz oder Selbstbetrug, sprich Geisterwelt und Religion.
Das reale Abschiednehmen vom toten Koerper erscheint mir persoehnlich die am wenigsten schmerzvolle Methode solche
Momente zu bewaeltigen. Ohne "Herr, nimm ihn in den Himmel auf" oder anderen trara. Lediglich ein Grabmal of some
sort sollte an den geliebten erinnern, der nun schlicht und ergreifend nicht mehr existiert.
Am Ende macht dich nur die Erinnerung Anderer an dein Leben unsterblich.
schliesslich bin ich jetzt nicht die einzige Person in unserer Gesellschaft, die das mit der Organspende so objektiv betrachtet und von daher müsste ein Gutteil unserer Gesellschaft diese Beinflussungen, die deiner Meinung nach schon fast ein Ur-Gefühl hervorrufen, irgendwie umgangen haben.
Organspende bei Toten ist fuer mich noch ein gesonderter Fall. Zudem muss sowas ja auch zeitnah geschehen,
ich waere nicht dafuer einen toten direkt aus den armen der Trauernden zu reissen um "zu retten was zu retten ist".
Bei Lebenden sehe ich das voellig anders, wer bewusst etwas von sich abgibt soll es doch tun, gibt genug Leute die wie
ich ihren Koerper sogar bewusst beschaedigen.
Ich sehe Organspende auch eher aus rationalen Gruenden skeptisch, wie ich oben schon geschrieben habe. Um einen
alten Mann zu retten mehrere zehntausend euros inkl. Op-Kosten zu investieren waehrend an anderer Stelle damit
viel mehr Menschen geholfen waere halte ich fuer zutiefst verwerflich, ein Schlag ins Gesicht der Moral auf die sich gerade
Aerzte doch so oft berufen.
Wuerde ich anders reden wenn ICH dieser alte Mann waere? Herr, der du nicht bist im Himmel, gib mir Kraft zu meinen Worten
zu stehen^^