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1

Samstag, 22. Oktober 2011, 18:57

Zitat

Die Linke will künftig den Konsum aller Drogen erlauben. Auf dem Erfurter Parteitag beschlossen die Delegierten im Rahmen der Beratungen über das neue Parteiprogramm einen Antrag, in dem "langfristig eine Legalisierung aller Drogen" verlangt wird. Dies sei im Zuge einer "rationalen und humanen Drogenpolitik" erforderlich.

Im Vorstandsentwurf für das Parteiprogramm war nur von der Legalisierung weicher Drogen wie beispielsweise Cannabis die Rede gewesen. Dies revidierten die Delegierten. Der Änderungsantrag kam vom Bundestagsabgeordneten Frank Tempel, dem drogenpolitischen Sprecher der Linken und Martina Bunge, der gesundheitspolitischen Sprecherin.

Frank Tempel sagte gegenüber ZEIT ONLINE: "Die Unterteilung in harte und weiche Drogen wird auch von Wissenschaftlern angezweifelt. Schließlich können auch Alkohol und Cannabis weitreichende gesundheitliche Folgen haben". Jedoch bedeute die Forderung nach der Legalisierung aller Drogen "keinesfalls", dass Kokain und Heroin nach dem Willen der Linken künftig in Supermärkten verkauft werden soll.

"Die Drogen sollen nur von Stellen mit der entsprechenden fachlichen Qualifikation ausgegeben werden, denkbar sind zum Beispiel Apotheken". Es gebe strenge Verbraucherschutzregeln in Deutschland, die würden natürlich auch bei der Abgabe harter Drogen gelten. Zudem könne man über eine Beratungspflicht für Verkäufer und Käufer diskutieren.

Tempel geht es eigenen Angaben zufolge vor allem darum, den illegalen Markt für Drogen aller Art abzuschaffen. Dort würden oft unreine Mittel angeboten, die gesundheitsgefährdend seien. Auf die Frage, warum er diese Überlegungen nicht ins Parteiprogramm aufgenommmen habe, sagte Tempel: "Die Details können wir später regeln, es ging um ein grundsätzliches Bekenntnis zu einer neuen Drogenpolitik."

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-10/linke-parteitag-drogenpolitik



Was meint ihr dazu?


One good thing about music, when it hits you, you feel no pain.

2

Samstag, 22. Oktober 2011, 19:31

Man kann zwar die Frage stellen warum Alkohol aber kein Cannabis, aber dies dann gleich zu legalisieren finde ich nicht so gut. Ich bezweifel das der Illegale markt wirklich komplett verschwinden wird. Er verändert sich vielleicht. Aber es wird immernoch süchtige geben, die sich ihre Droge illegal beschaffen, bzw. das System austricksen und es dennoch schaffen sich mehr zu besorgen als alle Regelungen zulassen.

Was ich hingegen befürworten würde wäre eine Zulassung bei Schmerzpatienten zur Schmerzlinderung.
Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und in dieser Zeit mache ein nickerchen.



Mitglied im Club der toten User

3

Samstag, 22. Oktober 2011, 20:32

Ich hab die kurze Nachricht gerade im Fernsehen gesehen und fand es auch mal recht interessant. Bei Cannabis habe ich keinerlei bedenken. Ich wüsste nicht weshalb dies weiterhin illegal sein sollte. Es ist im Vergleich mit den anderen Drogen ziemlich harmlos. Als "Medikament", wie man es auch nennen mag, dient es zusätzlich ja auch in manchen Fällen ganz gut. Als dann jedoch im selben Zug noch Heroin und Kokain genannt worden ist, schlich sich doch ein gewisser Hauch von Skepsis durch meinen Körper. Sofern die Vertreter der harten Sorte wirklich nur in den Apotheken bleiben soll es mir recht sein.

4

Samstag, 22. Oktober 2011, 20:54

Cannabis ist in manchen Ländern zwar ebenso "Volksdroge" wie Alkohol hier. Ich weiß allerdings nicht wie sich das Abhängigkeitspotential und die Gefahren verhalten. Aber schlimmer als Alkohol wird das nicht sein. Allerdings finde ich es in Ordnung, wenn Cannabis und Co. weiterhin verboten bleibt, im Endeffekt schützt der Staat damit nur das Volk.
Ich finde es auch nicht richtig zu argumentieren, dass jeder selbst verantwortlich dafür sein soll was er macht und was aus ihm wird.
Wenn man erst mal abhängig ist, ist der Weg zurück oftmals beschwerlicher als einem Lieb ist.
Es ist wohl so, dass Alkohol als "Kulturgut", so traurig das objektiv betrachtet auch klingen mag, in die Gesellschaft integriert und nicht wegdenkbar ist. Dasselbe gilt allerdings nicht für Drogen wie Koks, Heroin, Cannabis, egal wie unterschieldich sie in ihrer Gefährlichkeit sind. Deshalb finde ich den Vorschlag der Linken nicht richtig.
Eine Regellockerung wäre mMn nicht richtig. Denn im Endeffekt kann das als Zeichen der Verharmlosung von Drogen aufgefasst werden. Und dass Drogen schon zu viele Menschleben kaputt gemacht hat, darf man hier nicht vergessen. Alkohol ist keine Ausnahme.
Gegen ein allgemeines Rauchverbot in der Öffentlichkeit hätte ich auch nichts. Aber hier muss man differenzieren, da Rauchen keine ähnlich berauschende/betäubende Wirkung hat wie illegale Drogen.
"Ihr seid alle Idioten zu glauben, aus Eurer Erfahrung etwas lernen zu können, ich ziehe es vor, aus den Fehlern anderer zu lernen, um eigene Fehler zu vermeiden." - Otto von Bismarck

5

Samstag, 22. Oktober 2011, 21:04

Ich bin dem gegenueber auch sehr skeptisch. So recht weiß ich garnicht, was ich davon halten soll.
Wie sieht denn die in Planung stehende Drogenpoilitik im Deteil aus? Im Prinzip befuerworte ich diese Denkweise, aber ob die Umsetzung bei harten Sachen so einfach ist?

Zitat

Allerdings finde ich es in Ordnung, wenn Cannabis und Co. weiterhin verboten bleibt, im Endeffekt schützt der Staat damit nur das Volk.


Wie stellst du dir vor, das so dem Volk geholfen wird? Die Probleme was Verbote angeht, wurden doch schon genannt.
Die Signatur widerspircht den Forenregeln.

6

Samstag, 22. Oktober 2011, 21:17

Ich stell mir das so vor, dass der Großteil der Bevöllkerung bzw. weitergehend der potentiellen Süchtigen in der Hinsicht einen vergleichsweise großen Respekt vor dem Gesetz hat und sich nicht die Drogen "durch die Hintertür" beschaffen werden.
Wenn aber Drogen großflächig legalisiert werden, würden sie im Laufe der Zeit auch komerziell angeboten werden. Die Kiddies von heute bekommen doch schon Alkohol ohne Probleme, wenn die dann mit Drogen zu früh in Kontakt kommen, kann das durchaus irreparable Folgen nach sich ziehen.
Dass es immer Leute gibt, die das illegal verticken, und Leute, die diese Verkäufer gezielt aufsuchen, ist klar. Aber die wird es immer geben.
"Ihr seid alle Idioten zu glauben, aus Eurer Erfahrung etwas lernen zu können, ich ziehe es vor, aus den Fehlern anderer zu lernen, um eigene Fehler zu vermeiden." - Otto von Bismarck

7

Sonntag, 23. Oktober 2011, 19:52

Ehm, okay... das klingt ja fats so, als seien Drogen HARMLOS. Ich meine, klar, in Übermaßen ist auch Alkohol gefährlich,
und man kann ja auch Zigaretten kaufen usw. Aber alle Drogen zu legalisieren, finde ich dann doch etwas heftig.
Ich denke nicht, dass man darüber vor ein paar Jahren noch nachgedacht hätte. Wenn man Drogen legal erwerben kann,
machen es wahrscheinlich auch mehr. Oder denken sie etwa, dass dann der "Reiz" verloren geht?!


"Vergiss den Prinzen, mir reicht das Schloss"
~*~
P.U.S.H ~ Pray Until Something Happens ♥


8

Montag, 24. Oktober 2011, 15:40

Also als Harmlos wird es sicherlich nicht angesehen. Ich koennte mir vorstellen, das gerade wegen der gefaehrlichkeit eine legalisierung Sinn machen koennte. Es ist natuerlich ein gefaehrlicher Akt und das System muss gut durchdacht sein. Das setze ich in diesem Fall voraus. Jedoch ist es nicht von der Hand zu weisen, das ein Schwarzmarkt erheblich geschwaecht werden koennte, was ich als einen Gewinn fuer die Gesellschaft bezeichnen wuerde.

Durch den Schwarzmarkt sind unweigerlich Streckmittel im Spiel, die teilweise verherende Wirkungen haben koennen, teilweise sogar gefaehrlichere, als die Substanzen selbst. So wuerde zwar ein neuer Markt mit Suchtpotential eroeffnet werden, aber denkt an die bereits suechtigen. Durch die Illigalitaet sind diese Menschen gezwungen eine Straftat zu begehen, durch das beschaffen der Substanzen und muessen Gestreckte und somit teils auf sehr gefaehrliche Wahre zurueckgreifen.
Eine legalisierung, wie bereits erwehnt, wuerde bedeuten das man die Substanzen dann in einer Apotheke, unter strengen Richtlinien erhalten koennte. Vermutlich nur in Mengen, die rein fuer dein Eigenbedarf und nicht zu Kommerziellen Zwecken gebraucht werden koennen. In Holland gibt es fuer so etwas sogar eine Anlaufstelle beim Artzt und man kann sich sehr dettaliert ueber die Nebenwirkungen und die eigene Vertraeglichkeit informieren. Man kann sogar offen auf der Straße erworbene Substanzen auf ihre Reinheit und ungefaehrlichkeit Testen (im Bezug auf Streckmittel zB.) was so nur mit einer Legalisierung, oder zumindest Entkriminalisierung, sprich, einer gewissen gesellschaftlichen und gesetzlichen Toleranz moeglich waere.

Forschung wuerde so auch enorm erleichtert werden und man koennte Mittel und Wege finden, diese Substanzen effizient und fuer die Gesellschaft gewinnbringend einzusetzen, zB. in der Medizin. Zudem koennte eine bessere Praevention und Aufklaerung stattfinden, da es nicht mehr ein Tabuthema waere, was wiederum fuer jugendliche von Vorteil sein koennte.
Die Signatur widerspircht den Forenregeln.

9

Mittwoch, 22. Februar 2012, 23:20

Huh.. ö_ö Vor kurzem hatten mein Freund und ich 'ne Diskussion über Drogen, wo er mit genau dem Vorschlag gekommen ist..

Aber man darf nicht vergessen: die Sucht der "harten" Droge unterscheidet sich 'n bisschen von Alkohol- oder Zigarettensucht..
Wenn man seine Heroinspritzen demnächst in der Apotheke kaufen kann, rationiert vllt, wie northC schon sagte (alles andere wäre vom Staat absolut unverantwortlich), werden sich die Süchtigen ihre Ration holen und den Rest trotzdem illegal besorgen.
Es würde meiner Meinung nach nur einen geringen Unterschied machen und kaum eine Verbesserung zur Folge haben.

Dann noch eher die Verschlimmerung eben dadurch, dass es auch (noch) Nicht-Süchtigen leichter gemacht wird alles einmal auszuprobieren.

10

Donnerstag, 23. Februar 2012, 09:18

Alkohol zählt als Volksdroge. Toll. Wenn so darüber nachdenkt, ist die Wirkung von Alkohol im Übermaß weitaus Gefährlicher als Canabis im Übermaß. Alkohol macht aggresiv und dumm während Canabis eine Beruhigende Wirkung hat. Aus diesem Grund bin ich auch der Meinung das man sogenannte "leichten Drogen" legalisieren sollte. Der Schwarzmarkt würde sicherlich nicht verschwinden das ist klar. Aber ich denke mal es werden schon einige dem Schwarzmarkt den Rücken abwenden, vor allem wenn sie den Unterschied zwischen ungepanchten oder gepanchten Drogen sehen. Das Zeug was die auf dem Schwarzmarkt verkaufen ist mehr Chemie als Droge. Allerdings istt die Frage, wie werden all die unter der Bevölkerung reagieren die auf Kokain und Heorin abfahren wenn "leichte Drogen" wie Canabis legaliesiert werden.

11

Donnerstag, 23. Februar 2012, 12:45

wie werden all die unter der Bevölkerung reagieren die auf Kokain und Heorin abfahren wenn "leichte Drogen" wie Canabis legaliesiert werden.

Irrelevant, denke ich, da diese Suchtis eh keiner ernst nimmt.
Klingt hart, ist doch aber so.

Zu dem Thema muss ich echt sagen.. da machen's uns die US-Amerikaner doch richtig vor. (Teilweise, und selbst so fällt's mir schwer das auszusprechen :D)
Bei denen ist Alkohol ab 21 legal, das ist etwas worüber sich alle anderen Länder gerne lustig machen (Yay, in Holland ab 18! in Deutschland ab 16!) und dabei das Einzige, das die durchweg richtig machen.
Die ganzen Diskussionen über "harte Drogen" in der Politik ist für mich nur Heuchlerei, wenn die Alkohol nicht dazuzählen.. denn wie Black Star richtig gesagt hat, Alkohol hat im Vergleich zu Cannabis sehr viel schädigendere Auswirkungen (auf das Umfeld).

12

Donnerstag, 23. Februar 2012, 13:12

Das Konzept ist klar und die Lösung abgedroschen. Wenn wirklich die Drogen ihren Reiz verlieren würden dadurch dass sie legal wären, dann würde es sich ja zumindest eine ähnliche Situation wie beim Rauchen und Trinken ergeben. Bei der ganzen was hart ist und was nicht Diskussion sind die Menschen auch nicht grade immer ehrlich vielmehr geht es um gesellschaftliche Akzeptanz und die Hat Alkohol nun mal trotz alledem. Die andere möglichkeit was passiert ist, dass sich nichts ändert und doch alles illegal besorgt wird weil es billiger ist und die wirklichen Süchten haben sowieso kein geld ( bei "harten" Drogen). Man kann es drehen und wenden wie man will helfen würde eine Legalisierung wenig, denn vernünftig genug ist der Mensch leider im durchschnitt nicht die Finger von nun mal nicht-verneinbar gesundheitsschädlichen Drogen zu lassen.

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