Zu einer Zeit, in welcher der Himmel sich noch nicht über die Erde ausgebreitet hatte und die Hölle noch ruhig schlummerte, kein Lebewesen, ob Gut oder Böse, die Waffen schwang - da war Nichts.
In jenem Nichts ward ein Ei mit perfektem Ying und Chi erschaffen. Aus ihm erhob sich Pangu, das erste Wesen überhaupt. Sofort bemerkte er einen wirbelnden Energierball, in welchem sich weder Ying noch Yang durchsetzen konnte.
Pangu begann darüber nachzudennken, welche Möglichkeiten ihm dieses Nichts bieten konnten. Seine Visionen zeigten ihm eine Welt, die gefüllt war mit Idealen, Ehre, Mitgefühl, Ruhm und Schönheit, welche er aus dem Chi des Nichts erschaffen konnte. Also beschloss er, das Nichts zu zerstören und eine perfekte Welt zu erschaffen.
Er atmete tief ein, sodass sich seine Lungen mit einem Wind aus Feuer füllten. Er näherte sich dem Nichts und sprach mit Worten aus Feuer, welche es formen sollten. Pangu hauchte dem Feuer seine Energie ein und atmete erneut aus, um das Nichts mit dem Feuer aus seiner Vision zu formen.
Das Nichts begann schließlich, Form anzunehmen und sich mit Leben zu füllen. Pangu musste feststellen, dass es sich weigerte, komplett nach seinen Vorstellungen geformt zu werden. Splitter von Chi schossen aus ihm heraus und durchbohrten Pangus Brust. Er zog das Chi aus seinen Wunden, hauchte ihm seinen feurigen Atem entgegen und konnte ihm so eine feste Masse verleihen. So entstand die erste Waffe - ein juwelenbesetzter Axt-Hammer, gänzlich schwarz, mit silbrigen und roten Streifen verziert. Mit dieser Waffe in seiner Hand sprach Pangu zu dem Nichts:
"Warum greifst du mich an?", donnerte er.
"Weil du etwas aus mir erschaffen willst, was ich nicht sein möchte.", sagte das Nichts in unendlich vielen Stimmen gleichzeitig.
"Und was willst du werden?"
"Ich möchte so bleiben, wie ich bin; ohne eine feste Form. Leiste mir in der Leere Gesellschaft."
"Das werde ich nicht tun.", antwortete Pangu. "Ich sah die Träume derer, die noch nicht existieren; Ich vernahm die Schreie dessen, was sein kann; Ich kann das Potential von dem fühlen, was erschaffen werden kann. Arbeite mit mir zusammen, Nichts. Wende dich von der Leere ab, gemeinsam können wir die perfekte Welt erschaffen."
"Du Narr! Ich bin alles und überall. Es gibt nichts weiter, außer die Leere meiner Umarmung!"
Daraufhin attackierte das Nichts Pangu mit Millionen von Steinen, getränkt mit dem Wille der Vergessenheit. Jeder Angriff konnte von Pangu mit seiner heiligen Waffe pariert werden und so sandte er die Steine zurück zu seinem Meister.
Dem Nichts wuchsen abertausende von Armen, welche alle zugleich auf Pangu einschlugen, bohrten, griffen und stachen. Pangu jedoch schaffte es, weiterhin die Angriffe zu blocken und auszuweichen und verbrannte die Arme mit seinem feurigen Atem.
Nun liess das Nichts hunderttausend von strampelnden, tretenden und stampfenden Beinen wachsen, um Pangu zu jagen. Mit dem Ur-Juwel jedoch konnte Pangu die Glieder abschneiden, welche ihm Schaden zufügen wollten.
Nun war das Nichts zu geschwächt und nicht mehr in der Lage, weiterhin anzugreifen. Pangu erhob das Ur-Juwel und wollte dem Nichts so ein Ende setzen, als dieses plötzlich zu sprechen begann:
"Ich bin allgegenwärtig, Pangu. Wo du Ehre siehst, wird es Verrat geben. Wo Mitgefühl herrscht, ist auch die Grausamkeit nicht weit. Wo du Ruhm erblickst, wird Schande sein und wo die Schönheit gedeiht, wird es auch Verderben geben. Bald schon wirst du feststellen, welche Tugenden von mir, der Leere, stammen, denn alles, was du schaffst, wird zu mir zurückkehren."
Pangu jedoch ignorierte diese Worte. Mit einem mächtigen Schlag seiner Waffe spaltete er das Nichts in zwei Hälften - Ying und Yang. Daraufhin warf er sich zwischen beide Hälften und kämpfte erbittert darum, sie auseinander zu halten, damit sie sich nicht wieder vereinigen und zu einem Nichts werden konnten, was sie ja ursprünglich gewesen waren.