Ist Ansichtssache.
Der Kommunismus an sich sollte in der Geschichte nur eine vorübergehende Regierungsform sein, die dann in den Sozialismus überleitet.
Das Ziel ist relativ eindeutig und an sich nobel:
Die reichen Großbürger enteignen und das Arbeitsmittel an alle verteilen. Quasi einen klassenlose Gesellschaft schaffen.
Markante Begriffe, die man sich merken sollte:
"Bourgeoisie" - Großbürgertum
"Proletariat" - Arbeitertum
Der Sozialismus oder die Reinform - der Marxismus, wurde von Karl Marx und Friedrich Engels konzipiert. Damals war das Thema hochaktuell:
Die Arbeiter lebten in schlimmsten Zuständen, ein Zimmer für Arbeiterfamilien mit um die 10 Kinder, keine Gewerkschaften, die für einen kämpften, keine Arbeitsversicherung, Kinderarbeit, etc.
Demgegenüber gab es eine kleine Schicht der Großbürger. Das sind die, denen die Farbikanlagen samt den Arbeitsmitteln gehörten/gehören.
Marx hat versucht ein System zu schaffen, welches diesen Umstand ändert. Das Großbürgertum enteignen und die Arbeitsmittel an die Arbeiter verteilen.
Marx' System hatte noch mehr geplant:
Im Endstadium seines Systems war kein Platz für Religion, denn das würde seiner Vorstellung von Gleichheit des Menschen widersprechen. Auch sollte es keine Ländergrenzen geben. Denn in einem Zustand der klassenlosen Gesellschaft, in der jeder gleichgestellt und gleichberechtigt ist, würde es keinen Nutzen mehr für Länder geben.
Alles in allem doch etwas utopisch.
Und doch fand das Grundkonzept seiner Überlegungen in vielen Ländern Anklang.
In der Folge bildeten sich Kommunistenverbände, die natürlich gegen das bestehnde System waren und somit - meist als radikale Gruppierungen - schlechtgeredet wurden.
In der Sowjetunion nannten sich die Kommunisten "Bolschewiki", die gegen Ende des 1. Weltkriegs in der zaristischen Sowjetunion revolutionierten - bekannt als "Oktoberrevolution".
Die nunmehr kommunistischen Sowjets, angeführt von Lenin und später Stalin, haben sich das Ziel gesetzt ihre Staatsform auch anderen Nationen zuteil werden zu lassen.
Vor allem nach dem 2. Weltkrieg wurde daraus Realität - der Ostblock, die DDR, Südostasien, Südamerika, China, Nordkorea und einige andere Regionen wurden - teilweise maßgeblich beeinflusst von den Sowjets - "kommunisiert".
Es blieb aber beim Kommunismus, bzw. größtenteils bei kommunistischen Diktaturen.
Wieso Diktaturen? Die Begründung war simpel: Es bedurfte einer starken Führung, die den Übergang in den Sozialismus durchführen konnte.
Das Konzept des Kommunismus ist im Laufe der Geschichte nicht geglückt. Die Sowjetunion brach auseinander, zurückgeblieben sind veraltete Strukturen und die Gewissheit, dass der Mensch in einer kommunistischen Gesellschaft nicht wettbewerbsfähig ist, da es keine Motivation gibt, die zum Beispiel in Form eines gesellschaftlichen Aufstiegs heutzutage gegeben ist.
Fazit:
Den Kommunismus sollte man als schlecht bezeichnen, wenn man völlig gegen eine Gleichberechtigung aller Menschen ist.
Die Grundidee ist in meinen Augen richtig, aber der Rahmen, in dem das eintreten soll, ist nicht richtig.
Auch wenn es so rübergekommen sein mag: Ich bin kein Kommunist. Die Geschichte hat gezeigt, dass der Kommunismus keinen Erfolg hat.
Gregor Gysi, jahrelang Vorsitzender der Linke, dessen Ansichten ich aber nicht teile, hat einen mMn sehr richtigen Ausspruch getätigt:
"Der Kapitalismus hat nicht gesiegt, er ist nur übriggeblieben."
"Ihr seid alle Idioten zu glauben, aus Eurer Erfahrung etwas lernen zu können, ich ziehe es vor, aus den Fehlern anderer zu lernen, um eigene Fehler zu vermeiden." - Otto von Bismarck