Weit entfernt, in einer anderen Sphäre, liegt eine Welt,
garnicht so fremd, unserer Eigenen, die jedoch zeitloser ist,
als Alles, was wir jemals erleben werden.
Weit im Osten von Skupina liegt das Land Anturah.
Umschlossen von einem riesigen Ozean, dem Orbis-Blue,
ist Anturah ein Land, dass zum Großteil aus Inseln besteht
und weit südlich liegen hier die Elibe Inseln,
eine kleine Inselgruppe, bestehend aus 4 Inseln,
auf denen unsere Helden ihr Leben bestreiten.
2 der 4 Inseln sind beliebte Reiseziele,
von der größten der Inseln, Tara, kann man über 2 Häfen
nach Zuon und einer kleinen Besichtigungsinsel fahren.
Einen Flughafen besitzt die Inselgruppe nicht,
man kommt nur über den Wasserweg hier her
und auch das ist durch die Ströme garnicht so leicht,
deshalb kommen Besucher meist im Sommer hier her,
während es in den kälteren Jahreszeiten eher still ist.
2 der Inseln beherbergen hier ein Sanatorium
und ein technisches Labor. 2 Mal täglich fährt von Zuon aus
eine Fähre hinüber nach Exar, um die Ärzte und Wächter
(neben dem Sanatorium befindet sich eine Wache)
zu befördern. Nach Kriith kommt man nur mit einem
kleinen Boot von Exar hinüber. Beide Inseln werden
nur selten besucht.
Während also Tara und Zuon lebendig und fröhlich sind,
beherbergen Exar und Kriith die Schattenseiten der
Elibe Inseln. So nah aneinander und doch von Grund
auf verschieden. Auf diesen 4 Inseln spielt unser RPG.
Im Augenblick herscht der Frühling über Anturah.
* * *
Sie wusste nicht wieso, sie wusste nicht mehr wann,
doch eines Tages ist es zum ersten Mal geschehen.
Ein Geist hatte Kontakt zu ihr aufgenommen. In einem
Traum ist er ihr erschienen, ein kleiner Junge,
fast so alt wie sie selbst, er hatte ihr gesagt,
wo ihre Mutter die Geschenke für die Christnacht versteckte.
Diese jedoch schüttelte bloß den Kopf und warf ihr vor,
sie hätte absichtlich nach den Gaben gesucht.
Etwa ein Jahr später passierte es erneut. Ein Mann
erschien ihr im Halbschlaf und warnte sie. Der Kamin
im Wohnzimmer war nicht gelöscht, die Flammen schlugen aus.
Schreiend lief sie damals aus dem Haus, die Namen
ihrer Eltern rufend.
Sie machte diesen Mann dafür verantwortlich dafür,
dass er sie nicht eher geweckt hatte. Für den Tod ihrer Mutter.
In ihren Augen wurde es jedes Mal irgendwie schlimmer,
wenn ein Geist auftauchte und wieder verschwand.
Seit dem versuchte sie ihr inneres Auge zu verschließen.
Sie wollte nichts und Niemanden mehr sehen
und es tauchte tatsächlich keiner mehr auf.
Bis vor wenigen Tagen ein paar Jungen aus der Schule
bei einem Klassenwochenende, sie in der Geisterbahn allein ließen
und die Tür zuhielten. Als sich langsam Panik in ihr ausbreitete,
flackerte ein Licht, ganz leicht vor ihr auf.
"Komm, ich werde dir den Ausgang zeigen" flüsterte eine Stimme.
Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis sie sich darauf eingelassen hat,
dem Licht und der Stimme gefolgt ist, die sie zu einem
Hinterausgang geführt hatten und sie wieder aus der Geisterbahn gelangte.
Ihr Vater brodelte vor Wut, als sie mitten in der Nacht
nach hause kam, 4 Stunden nach vereinbarter Zeit.
Natürlich glaube ihr auch diesmal Keiner,
dass ihr Jemand geholfen hatte, den sonst Niemand gesehen hat.
Nun saß sie unten im Wohnzimmer, neben ihrem Vater,
gegenüber von zwei Männern in Anzügen und einer Dame im Kostüm.
"Ich glaube es ist eine Art Trauma. Jedes Mal, wenn etwas
einschlägiges geschiet, kommt sie mit diesen Geschichten."
Ihr Vater faltete nervös die Hände auf der Tischplatte.
"Das ist nicht wahr. Es ist wirklich so gewesen!
Da war dieses Licht und dann die Stimme... Ich wollte ja
erst nicht drauf hören aber..." Sie schaute hilfesuchend
zu der Frau ihr gegenüber, die lächelte und in diesem Augenblick
wusste sie, dass es hoffnungslos ist.
"Du hast dich gegen diese Illusion geträubt, weil du in
deinem Inneren weißt, dass es sie nicht gibt meine Liebe.
So geht es den meisten Menschen, die unter
Wahnvorstellungen leiden. Erst später glauben sie wirklich,
dass die Dinge sehen und hören können, die für alle Anderen
nicht vorhanden sind. Du bist also noch im Anfangsstadium
und wir können dir sicher schnell helfen, wenn du mit uns kommst."
Die Frau wollte nach ihrer Hand greifen, doch sie zog wie weg.
"Das ist nicht wahr.. Ich... Ich sehe sie! Sie sind echt!"
Sie sprang auf. Hilfesuchend wanderte ihr Blick zu ihrem Vater.
"Dad!" Sie atmete tief ein. "Was hast du gemacht?"
Ihr Vater blickte zuerst auf den Tisch, schuldbewusst,
dann richtete er den Blick in ihr Gesicht.
"Lyrah. Ich will dir helfen aber ich bin machtlos..."
Die Frau schaltete sich wieder ein. "Und deshalb sind wir hier."
Sie griff Lyrah an den Schultern. "Komm, wir gehen deine
Sachen packen, die Herren können den Papierkram klären."
"Sachen packen? Wofür?" Lyrah ahnte, dass hier etwas
geschehen ist, dass ihr ganz und garnicht gefiel.
"Meine Liebe. du wirst für eine Zeit zu uns kommen.
Nur dort können wir dir so helfen, wie wir es gerne möchten.
Es wird nicht lange dauern wenn du mitarbeitest.
Schneller als du denkst, bist du wieder bei deinem Papa."
'Meine Liebe? Ich bin nicht ihre Liebe!' dachte Lyrah.
"Ich muss mit ihnen gehen?" Panik beherschte nun ihre Stimme.
Kurz darauf wurde sie in einem Wagen zum Hafen von Munkas gebracht
von wo aus es weiter nach Zuon ging.
"Lyrah, wir werden mit der Abendfähre reisen. Bis dahin
wirst du hier mit einem meiner Assistenten warten.
Ich muss noch Jemanden abholen, der meine Hilfe benötigt."
Die Frau, die bis dahin ihre Hand auf Lyrahs Schulter hatte,
wies einen der Männer an, mit ihr in ein kleines Café zu gehen
und verschwand dann mit dem anderen Mann aus ihren Blickfeld.
Am Marktplatz von Ugao ließen die Beiden sich nieder.
Lyrah war froh, dass der Assistent genauso schweigsam war,
wie sie selbst.
Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen die Anderen zurück,
im Schlepptau einen Jungen in Lyrahs Alter.
"Nun, dann sind wir ja vollzählig. Ihr könnt euch
gern noch etwas zu trinken bestellen. In einer Stunde
brechen wir auf. Macht euch doch schonmal bekannt miteinander."
Die Frau lächelte falsch und winkte dann einem Kellner zu.
* * *
Ehe Jemand die Rolle des Jungen einnimmt, dieser Platz
ist schon vergeben. Ansonsten wünsche ich euch frohes einsteigen.
(Meinen Charakter poste ich heute noch im Laufe des Tages.)