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Sterbenlassen

1

Dienstag, 13. Juli 2010, 20:07

Nun wurde ein Grundsatzurteil gefällt.
Der Patient bestimmt, ob sein Leben künstlich verlängert
oder die Behandlung beendet werden soll.


Sicher haben die meisten unter euch auch eine eigene Meinung
zum Thema Sterbehilfe. Aktive Sterbehilfe, passive Sterbehilfe?
Immer wieder kam es auch in der Politik zu unzähligen
Entscheidungsschwierigkeiten und Fällen, in diesem Thema.

Aber jetzt (endlich?) wurde ein Urteil vom Bundesgerichtshof
gefällt. Jede Behandlung ist ein Eingriff in die körperliche
Integrität und bedarf also seiner Zustimmung.
Sonst handelt es sich um Körperverletzung!

Deshalb darf auch ein Patient selbst entscheiden,
ob er möchte, dass sein Leben künstlich verlängert wird,
im Falle dessen, dass es dazu kommen sollte, oder ob
er dies nicht möchte.

Ist das Abschalten von lebensverlängernden Geräten zwar
eine aktive Handlung, jedoch keine Tötung, da nur dem
natürlichen Sterben sein Lauf gelassen wird?

Mancher Arzt fragte sich bisher, ob dem Schutz des Lebens
nicht doch Vorrang gebührte, vor dem Selbstbestimmungsrecht.
Vor dem Recht, des Menschen, der eines natürlichen Todes
zu sterben wünschte...

Ist das so?
Findet ihr es wichtiger, ein Leben zu "erhalten",
als den Wunsch eines Menschen zu respektieren,
der nun nicht mehr die Chance dazu hat, sich zu äußern?

Ich denke, dass Töten etwas anderes ist,
als Sterbenlassen. Wie sehr ihr das?

Wie würdet ihr handeln? Was findet ihr noch akeptabel?
Wie steht ihr allgemein zur Sterbehilfe
und wie steht ihr dem Urteil gegenüber?


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

2

Dienstag, 13. Juli 2010, 20:15

Ich unterstütze das Urteil voll und ganz. Ich mochte bei einer wirklich schweren Verlertzung später nicht auf biegen und brechen am Leben erhalten werden. Was bringt es mir wenn ich erst 5 Jahre im Wachkoma liege und anschließend selbst das sprechen wieder neu lernen muss? Damit stresse ich nur meine Familie und bei den meisten Sachen wissen ja nichtmal die Ärzte was am Ende dabei heraus kommt. Auf ewig geistig voll da aber körperlich ein Pflegefall möchte ich niemals werden.
Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und in dieser Zeit mache ein nickerchen.



Mitglied im Club der toten User

3

Dienstag, 13. Juli 2010, 21:03

Jo ich find das Gesetz so auch ganz in Ordnung stellt sich nur noch die Frage
wie das bei Patienten gehandhabt wird die eigentlich schon tot sind aber gar
nicht mehr in der Lage sind zu sagen "ja ich will jetzt einfach sterben!"
Hirntote Patienten zum bleistift. Ein Hirntoter ist bereits tot der Körper lebt
aber weiter...

4

Dienstag, 13. Juli 2010, 21:06

Da ist es so, wenn die Menschen vorher z.B. mit ihren Kindern
darüber geredet haben "wenn ich mal im Wachkoma liegen sollte,
dann will ich nicht, dass man mich zwanghaft am Leben hällt",
dann können die Kinder im Falle, sie übernehmen die Betreuung,
das entscheiden. Ansonsten falls es ein Testament gibt oder so...

Ich denke mal viele wissen von ihren Eltern z.B. ob die sowas
wollen würden oder nicht. Viele wissen ja auch, ob die Eltern
später eine Feuerbestattung haben wollen oder nicht.


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

5

Dienstag, 13. Juli 2010, 21:22

Ja das weiß ich ^^ nur es gibt auch Menschen die keine Verwandschaft mehr
haben und die eventuell plötzlich in diesem Zustand sind ohne sowas
überhaupt in betracht zu ziehen. 30 Jahre alt abgeschottet von der Welt weil
kA... Motorradunfall ---> Wachkoma ... und nun? ^^

6

Dienstag, 13. Juli 2010, 22:39

die haben Pech und müssen "weiterleben"^^

Entweder du setzt ein solches Schreiben auf bevor du geistig Pudding bist oder eben wie schon gesagt muss das jemand anders dann entscheiden. Glaub aber nich dass da ein "wir haben da früher mal drüber geredet" hilft, da muss man sicherlich auch irgendne Vollmacht ausstellen solange man noch fit ist.


Aber auf jeden Fall ein wichtiges Urteil. Wer will schon ewig vor sich hinvegetieren.


One good thing about music, when it hits you, you feel no pain.

7

Dienstag, 13. Juli 2010, 22:47

sehr wichtiges urteil..man sollte echt schon früh darüber nachdenken ob so eine verfügung nicht eine ernste sache ist...solange man noch klar im kopf ist sollte man lieber schon für später entscheiden





... Because I am beautiful! ...

8

Donnerstag, 15. Juli 2010, 17:47

Ich persönlich halte von lebensverlängernden Geräten nichts wenn sie nichts gutes für den Patienten bringt. Mir würde es nicht gefallen wenn ich dadurch nur noch ohne Hoffnung am Leben gehalten werde und nur noch vor mich her vegetieren. In anderen Fällen wird man zu Pflegefällen und schön ist das erst recht nicht.

Wenn ich in solch einer Situation wäre würde ich mir nicht wünschen am Ende als Pflegefall dazustehen.

9

Donnerstag, 15. Juli 2010, 18:31

Aber es gibt ja z.B. auch Fälle,
in denen Menschen im Wachkoma liegen,
mit der Zeit aber wieder selbst atmen können
und halt noch künstlich ernährt werden.
Was ist damit?
Geräte ausschalten und den Patienten langsam verhungern lassen?


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

10

Donnerstag, 15. Juli 2010, 18:54

Das ist auch etwas anderes als ich vorhin beschrieben hatte. Auch wenn diese Menschen in einem Wachkoma liegen empfinde ich es als etwas anderes wenn man hier die Geräte abstellen würde. Bei diesen Menschen besteht eine höhere Chance auf darauf wieder ein normales Leben führen zu können.

*Mir wird dieses Thema zu heikel von daher verabschiede ich mich aus diesem Thread ^^*

11

Donnerstag, 15. Juli 2010, 19:08

Whoaa einfach abhauen. >___<
Nyu, naja wenn Jemand... jahrelang im Wachkoma liegt und
nicht mehr 50% Hirnfunktion hat oder so wird es auch schwierig.

Bzw. generell gibt es ja verschiedene Formen der künstlichen
Lebensverlängerung durch diese Maßnahmen, wo halt nur ein paar
Dinge gegeben werden, wo aber andere Funktionen noch körpereigens sind.
Darum ging es halt auch bei diesem Urteil.
Und nun ist es halt so, dass man bei Menschen, die im Wachkome liegen
soweit ich das richtig verstanden habe, halt auch die künstliche Ernährung
abgestellt werden darf, weil es ja auch lebensverlängernd ist...

Und da stellt sich jetzt halt so garnicht mehr die Frage ob das aktive Sterbehilfe ist. o_o


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

12

Donnerstag, 15. Juli 2010, 19:23

Das ganze muss man meiner ansicht nach auch einfach von Fall zu Fall abwägen. Wenn klar ist einer Person fehlt nichts, die wacht nur aus unbekannten Gründen einfach nicht mehr auf, dann ist das eine Sache. Immerhin könnte diese Person jederzeit aufwachen und weiter ein normales Leben führen. Aber wenn man einen Unfall hatte und einfach nicht mehr in der Lage ist noch irgendetwas selber zu tun, dann möchte ich lieber sterben.
Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und in dieser Zeit mache ein nickerchen.



Mitglied im Club der toten User

13

Donnerstag, 15. Juli 2010, 22:40

Also ich begrüße dieses Urteil voll und ganz. Es gibt schlimmere Dinge als den Tod. Dazu gehört für mich auch, dass man vor sich hinvegetieren muss. Ich würde auch lieber das Zeitliche segnen als für weiss Gott wie lange an Maschinen angeschlossen zu sein und wenn ich doch mal aufwachen sollte, schwerst behindert zu sein. Das alles ist schlimmer als der Tod. Mir ging dieses "am Leben erhalten um jeden Preis egal was der Patient davon hält" eh übelst gegen den Strich. Der Wille eines Menschen muss respektiert werden, solange er nicht gegen das Wohl anderer verstösst. In den USA ist es seit Jahrzehnten üblich, dass NUR die Familie entscheiden darf, ob ein Patient künstlich am Leben erhalten wird oder nicht. Wie in so vielen Dingen waren uns die Amis da um Lichtjahre voraus.

14

Samstag, 6. November 2010, 16:30

So eine Entscheidung wird ja nur in engeren Kreisen getroffen. Nicht z.B. das ich von einem völlig Fremden entscheiden darf ob ich ihn jetzt sterben lasse oder nicht.

Ich kann so eine Entscheidung NICHT treffen und will es auch garnicht. Meine Mutter hat zu mir gesagt falls irgendwas passiert und das sie nur noch künstlich am Leben gehalten werden kann , möchte sie sterben. Meine Reaktion : ''Ich respektiere deinen Wunsch aber ich kann das nicht tun. Da musst du schon eines deiner anderen Kidner fragen.'' Klar war das kalt. Aber ich hab sowieso den Drang immer alles und jeden zu beschützen und alles in meiner Macht stehende zu tun damit es ihnen gut geht. Wie kann man dann von jemanden das verlangen? Vor allem von seinen eigenen Kindern? Ich kann das nicht und ich sage nicht das die es tun würden Mörder wären oder so. Nein ganz im Gegenteil sie sind stark genug um die Wünsche des Betroffenen zu verstehen und sie in die Tat umzusetzen.

Call me Rukia-sama!

15

Sonntag, 7. November 2010, 16:27

Ich kann so ein Urteil auch nur begrüßen.
Meiner Meinung nach sollte sich eh jeder frühzeitig Gedanken machen ob er sich nicht eine Patientenverfügung zulegt wo die Wünsche drin festgehalten sind.
Ich habe über dieses Thema auch schon viel mit meiner Familie geredet und ich will wirklich das sie bei mir alles abschalten was mich irgendwie künstlich am Leben hält....ich halte davon einfach nicht viel da es für mich selbst kein Leben mehr ist wenn ich mich nicht mehr mitteilen kann, nicht mehr am Leben teilnehme und Maschienen einfach alles wichtige für mich übernehmen.
So etwas brauche ich wirklich nicht, wenn mich morgen ein Bus platt fährt und ich ins Koma falle hoffe ich wirklich das meine Eltern meine Wünsche dabei konsequent durchführen.

Allgemein bin ich eh für Sterbehilfe....auch wenn ich ein schwere Krankheit habe und ich weiß mir bleibt nicht mehr viel Zeit und es gibt keine Hoffnung mehr für mich, dann fände ich es schön wenn ich selbst entscheiden könnte ob ich sterben will oder nicht.
Mein ganzes Leben lang kann ich mich doch jederzeit frei für den Tod entscheiden wenn mir danach ist, dann möchte ich auch darüber entscheiden können wenn ich hilflos in einem Krankenbett vor mich hin vegetiere....da würde ich mir in gewisser Weise schon wünschen das aktive Sterbehilfe auch bei uns durchgeführt werden könnte.
„Keine Zukunft vermag gutzumachen, was du in der Gegenwart versäumst.”
Albert Schweitzer


16

Sonntag, 7. November 2010, 20:20

und alles in meiner Macht stehende zu tun damit es ihnen gut geht.
Naja aber wenn es deiner Mutter dann besser ginge,
müsste das ja dann auch in deinem Interesse sein.
Oder etwa nicht?


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

17

Samstag, 11. Dezember 2010, 16:52

Also ich finde es super,
wenn ich jemals nurnoch künstlich am Leben erhalten werden kann,
dann möchte ich, dass die Geräte ausgeschaltet werden,
ich habe echt keine Lust jahrelang vor mich hinzuvegetieren,
ich glaube ich wäre sogar echt sauer, wenn
die Geräte nciht abgeschaltet werden und ich 10 Jahre später oder
so wieder aufwache, ok ich freue mich natürlich noch zu leben,
aber das ich 10 Jahre darum lag.. das würde mich richtig ankotzen :D

18

Samstag, 11. Dezember 2010, 17:28

ich denke es kommt auf die situation bei mir an..
in der regel würde ich kämpfen, weil ich nicht von irgendeiner krankheit dahin gerafft werden will. krebs zb. das will ich selber entscheiden können, wann mein zeitpunkt gekommen ist.
sollte es aber wirklich keine aussichten mehr geben, würde ich auch nicht mehr leben wollen. bevor ich dann irgendwann dadurch sterbe und die zeit dazwischen nur noch vor mich hin vegetiere, zieh ich lieber nen schlussstrich und lasse die geräte abschalten.



Slow down everyone
you're moving too
fast!
...frames can't catch you when you're moving like that...

19

Samstag, 11. Dezember 2010, 18:04

@ Eternia: Es geht ja aber mehr darum,
was du mit Verwandten machst. ö_ö


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

20

Samstag, 11. Dezember 2010, 18:08

Upsalla, dass habe ich auch ausgespart tsts mist
nun ja,
meine Familie teilt meine oben dargestellte meinung
und ich würde die geräte für sie abschalten lassen,
wenn es in meiner Macht steht.
Wir wollen alle nicht dahinvegitieren :)