Schwere Vorwürfe gegen Spanair!
Nicht nur Angehörige der Opfer fragen sich, warum die MD-82 am Mittwoch Nachmittag noch einmal auf die Piste geschickt wurde,
nachdem zuvor ein technischer Defekt entdeckt, dann aber angeblich behoben worden war.
Ein Defekt vor dem Start gerät ins Zentrum der Suche nach der Ursache des Flugzeugunglücks von Madrid.
Angehörige der Opfer machten der Fluggesellschaft Spanair schwere Vorwürfe wegen der Starterlaubnis.
Spanair verteidigte die Entscheidung, der Defekt sei nicht gravierend gewesen. Unterdessen ist weiter unklar, wie viele Deutsche in der Maschine saßen.
Die Identifizierung der Opfer ist schwierig.
Ein Mann aus Las Palmas auf Gran Canaria schildert den letzten Telefonkontakt, den sein Vater aus dem Flugzeug heraus hatte.
Nach dem Abbruch des ersten Starts hatte er seine Frau angerufen. "Er sagte: 'Das Flugzeug ist offensichtlich kaputt.'", erzählt der Sohn.
"Meine Mutter sagte, er solle aussteigen. Aber sie haben ihn nicht gelassen. Er sollte sich hinsetzen, sie würden in fünf Minuten starten."
Der Vater gehört zu den ersten Toten, die identifiziert wurden.
Madrid - Sie haben ihre Liebsten verloren und suchen nach den Verantwortlichen.
Nach den Berichten über einen abgebrochenen Startversuch der Spanair-Unglücksmaschine mischt sich in die Trauer der Angehörigen der Opfer
des Flugzeugabsturzes von Madrid tiefer Zorn.
"Obwohl das Flugzeug offensichtlich fehlerhaft war, ist es mit meiner siebenjährigen Nichte gestartet",
zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen der Trauernden. Vor der Messehalle, in die die Toten zur Identifizierung gebracht wurden,
rief ein anderer wütend in die Kameras: "Ich bringe den Bastard um, der das getan hat." Eine Frau sagte unter Tränen: "Wir fordern nur Gerechtigkeit."
Spanair rechtfertigt Start der Unglücksmaschine.
Kurz vor der Katastrophe von Madrid "isolierten" Techniker einen Defekt an der Unglückmaschine - im Einklang mit den Regeln,
betont jetzt die Fluggesellschaft Spanair.
Der zweite Startversuch endete im tödlichen Inferno:
Die Maschine mit 162 Passagieren und zehn Besatzungsmitgliedern an Bord war am Mittwochnachmittag über die Rollbahn hinausgeschossen
und dann in Flammen aufgegangen. Nach Angaben von Alvarez flog die MD-82 etwa 50 Meter weit in einer Höhe von 200 Fuß und zerschellte dann.
Der Ausfall eines Triebwerks ausgerechnet beim Start ist zwar außergewöhnlich.
Experten wiesen aber bereits darauf hin, dass allein dieser Defekt nicht der Auslöser für die Katastrophe sein könne.
So könne ein Flugzeug auch mit nur einem funktionsfähigen Triebwerk fliegen. Piloten trainieren zudem regelmäßig den Notfall,
mit einem defekten oder gar brennenden Triebwerk zu starten, wenn sich der Start nicht mehr abbrechen lässt.
Spanair-Passagier durfte nicht aussteigen!
Medienberichten zufolge gab es ängstliche Fluggäste,
die nach dem abgebrochenen ersten Startversuch der Unglücksmaschine von Madrid das Flugzeug gerne verlassen hätten.
Doch sie durften nicht.
Kurz vor dem Absturz wollte ein Passagier die Spanair-Maschine in Madrid verlassen, wurde jedoch von der Besatzung daran gehindert.
Der 45-jährige Rubén Santana schickte aus der Maschine seiner Frau eine SMS: "Man lässt mich hier nicht mehr raus. Es ist alles zu."
Der Lkw-Fahrer war einer der Menschen, die bei dem Unglück am Mittwoch auf dem Madrider Flughafen starben.
Er hatte offenbar Angst bekommen, nachdem er von technischen Problemen an dem Flugzeug erfahren hatte.
Der Pilot der Maschine hatte einen ersten Startversuch abgebrochen und war zum Terminal zurückgekehrt.
Die Besatzung soll auch mehreren anderen Fluggästen den Wunsch zum Aussteigen verwehrt haben.
Experten stellten Nachforschungen an:
Das Flugzeug vom Typ MD-82 der spanischen Gesellschaft Spanair war am 20. August in Madrid unmittelbar nach dem Start abgestürzt.
154 Menschen kamen ums Leben, 18 wurden verletzt. Die Unglücksmaschine hatte vier Wochen zuvor bereits wegen technischer Probleme
einen Start abbrechen müssen.
Bei dem Unglück vor einer Woche prallte die Spanair-Maschine zuerst mit dem Heck neben der Startbahn auf die Erde.
Wie die Expertenkommission zur Aufklärung der Unglücksursache mitteilte, raste das Flugzeug danach noch 1200 Meter weiter,
prallte insgesamt dreimal auf den Boden, schoss über eine Böschung hinaus und ging in einem Flusstal in Flammen auf.
Ein Treffen mit Vertretern der Fluggesellschaft am Donnerstagabend verlief in gespannter Atmosphäre.
"Wir haben Fragen (nach der Unglücksursache) gestellt, und sie haben sie nicht beantwortet", sagte die 26-jährige Spanierin Yurena Hernandez Marquez.
Sie verlor bei dem Absturz zwei Halbschwestern im Alter von 19 und 14 Jahren, die sie kurz zuvor zum ersten Mal getroffen hatte.
Der Absturz ist das schwerste Luftfahrtunglück in Spanien seit 25 Jahren. Die Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.
Am 1. September ist eine Trauerfeier mit dem Madrider Erzbischof Antonio Maria Rouco vorgesehen, wie die Stadtverwaltung mitteilte.
Hier sollen die noch nicht identifizierten Leichen indentifiziert werden...
Ich finde das so krass...
Flugzeugabstürze sind immer etwas schreckliches, aber als ich hörte, dass diese Menschen aussteigen wollten und nicht durften, da wurde mir richtig schlecht.
Stellt euch mal vor, ihr seid in einer solchen Situation, steht Todesängste aus und wollt aussteigen aber es wird euch verwehrt.
Oder die Angehörigen, denen solche SMS gesendet wurden.
Ich möchte mich garnicht in die Lage dieser Menschen hineinversetzen.
Ich kann mir garnicht vorstellen wie es ist soetwas zu erleben!
Ich bin in Madrid vom Flughafen geflogen und ich habe ein riesiges weißes Kreuz gesehen, das die quer über einen Berg gelegt haben, an dieser Stelle ist das Flugzeug in Flammen aufgegangen.
Es war für mich so unvorstellbar, dass all dies nur ein paar Meter weit von mir entfernt geschehen ist und das nur eine Woche nach dem ich dort angekommen bin.
Nun wollte ich mal nach eurer Meinung zu diesem "Unglück" fragen und würde gern wissen wie es euch geht, wenn ihr so etwas hört.
Cat ^__^