Der Begriff Slutwalk (Schlampenmarsch) benennt Demonstrationen,
bei denen Frauen, Männer und Transgender auf die Straße gehen
und fordern, sich selbstbestimmt kleiden zu dürfen,
ohne im Falle von sexualisierter Gewalt eine Schuldzuweisung zu erfahren.
Die Proteste wenden sich gegen die Perspektive der Täter-Opfer-Umkehr
in Vergewaltigungsmythen, derzufolge den Opfern sexueller Gewalt
aufgrund der Art ihrer Kleidung eine Mitverantwortung an Übergriffen gegeben wird.
Im weiteren Sinne treten Slutwalks für die Unantastbarkeit
der sexuellen Integrität des Menschen und den gegenseitigen
Respekt vor der persönlichen Entscheidung für oder gegen erotische Annäherungen ein.
Seinen Ursprung hat der Slutwalk im kanadischen Toronto,
wo er am 3. April 2011 zum ersten Mal stattfand.
Anlass war die Bemerkung eines kanadischen Polizeibeamten,
der Frauen empfahl, sich „nicht wie Schlampen anzuziehen, um nicht zum Opfer“
von sexueller Gewalt zu werden.
Der erste deutsche Slutwalk folgte am 23. Juli
und heute (am 13. August) fand der erste deutschlandweite,
städteübergreifende Slutwalk statt. (Betroffen waren Städte, wie: Berlin, München,
Hamburg, Stuttgart, Frankfurt am Main, Ruhrgebiet und weitere.)
Habt ihr schonmal von diesen ziemlich freizügigen Demo-Märschen gehört?
Wie findet ihr diese Märsche? Was haltet ihr von der Idee dahinter?
Wenn es einen Slutwalk in eurer Stadt gäbe, würdet ihr mitmachen?
Und vor allem: Was sagt ihr zu der Aussage,: Frauen würden selber Schuld sein,
wenn man sie sexuell angreifen würde, wenn sie sich freizügig tragen...?