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Donnerstag, 23. September 2010, 14:12

Schullektüren

Jeder hat kennt sie, jeder liebt sie (nicht)...
Ich denke doch die meisten mussten in der Schule schon einmal diese Meisterwerke der Weltliteratur lesen oder haben sie früher lesen müssen. Die Themen sind vielfältig, doch meistens sind sie eher weniger beliebt. Geht es euch auch so, dass sie ziemlich langweilig waren?
War vielleicht doch etwas darunter, dass interessant war?
Gibt es Themen, die besonders nervig/Spanennd waren ?
Hättet ihr je eines der Bücher ohne den Unterricht gelesen?
Werden auf anderen Schulen ganz andere Bücher/Themen behandelt?

Anlass ist der neuste Neuzugang in meiner Liste von diesen Büchern. Ich hoffe das Thema gab es nciht schon einmal, denn dann war meine suchende Rechersche dürftig.

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Donnerstag, 23. September 2010, 14:25

BÄÄÄÄÄÄÄÄH!
Ich hab die verabscheut! Echt!

In meiner Klasse waren alle sooo lesefaul
nur ich hab regelmäßig Bücher verschlungen.
NUR die Schullektüren, da habe ich mich geweigert.
Es waren Bücher, die echt langweilig waren.
Ein oder zwei waren auch dabei, die okay ware,
eines war über einen Jungen der sein Augenlicht verliert
und dann versuchen muss sein Leben weiter zu leben
und dadurch dass er nur noch auf seine Sinne hören kann
nimmt er die Welt plötzlich ganz anders wahr...
Das Buch fand ich ganz toll. Und noch ein anderes war ganz ookaaay,
spielte in der Kriegszeit mit Flüchtlingen, ein Mädchen,
das in ein anderes Land kommt und dort merkt man,
dass man mit ihr bisher falsch umgegangen ist,
die bekommt eine Brille, ihr werden die Haare geschnitten usw
und dennoch muss sie versuchen bei all den Veränderungen,
in einem Land dessen Sprache sie nicht spricht, sie selbst zu bleiben.

Dann gab es noch "Das Tagebuch der Anne Frank". Hab ich gelesen.
Aber alle anderen (insgesamt 7 Bücher) habe ich nicht einmal
angelesen sondern nur aus den Erzählungen der Mitschüler
irgendwie mitbekommen und es war mir so egal.
Ich hab die Bücher aufgeklappt, angefangen die ersten Sätze
zu lesen und mein Kopf hat dicht gemacht.
Ich kann einfach keine Bücher lesen die mich so gaaarnicht
interessieren und dann noch richtig schlecht geschrieben sind.

Ich bin froh, dass ich sowas NIE wieder machen muss!


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

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Donnerstag, 23. September 2010, 17:42

Ich kann mich auch an kein Buch erinnern das ich gut fand. Wir mussten sie zum teil auch noch selber kaufen. Ich hab sie alle durchgelesen aber auch nur um ne ordentliche Note dafür zu kassieren. Immerhin blieben mir Werke ala Faust und ähnliches erspart. Ich empfand sie alle trotzdem als Horror.
Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und in dieser Zeit mache ein nickerchen.



Mitglied im Club der toten User

4

Donnerstag, 23. September 2010, 17:57

Früher war es nur schlimm, Bücher über ewig die selben Themen zu lesen, die waren nämlich Drogen und Nationalsozialismus. Immer ging es darum, nie etwas anderes. Aber an sich lasen sich die meinsten davon recht einfach und waren auch gut zu verstehen und man brauchte keine Anstrengung um eine gute Note zu bekommen. Man hat vielleicht ein Buch pro Schuljahr gelesen.

In den letzten zwei und ein wenig Jahren der Oberstufe habe ich sehr viel lesen müssen bzw. hätte lesen sollen. Am anfang war man bemüht alles zu lesen. Doch das schlimmste ist, dass die Bücher so unglaublich langweilig waren. Besonders Effi Briest ist da das schlimmste. In diesem Buch passier im grunde fast garnichts, außer, dass in Effis leben nichts läuft, wie sie möchte und sie sich schlecht fühlt, aber nichts tut. Natürlich ist das im Sinne der Epoche und der Gesellschaftskritk usw. total wichtig, aber im grunde ist es alles garnichts. Das schlimmste an dem Buch ist aber der Schreibstil, denn es kommt dort vor, dass man auf einer Seite erklärt bekommt, wie die Wandvertäfelung im Haus aussieht und was für Bilder dort sind, aber keine Ahnug aht, wie groß das Haus ist, wo die Personen sich aufhalten oder sonst irgendwie.

Platz eins der schlimmen Lektüren macht "Tauben im Gras" ein "Meisterwerk der deutschen Nachkriegsliteratur". Nach den ersten paar Zeilen hatte ich so wenig lust, dass ich mir im Internet eine Lektürehilfe gekauft habe, diese gelesen haben und dann in der Klausur nicht untergegangen bin. Auch wenn sich so natürlcih keine wirklich gute note Rausholen lässt.

Ähnlich schlimm war unsere neuste Englischlektüre, die an sich in Ordnung war, wenn man nicht ständig Ortswechsel gehabt hätte. Der Autor hat die Personen immer nur mit he/she benannt und man wusste nie wer von den anwesenden zwei männlichen und drei weiblichen Charakteren nun was gesagt hat. Mit glück hatte man dann alle paar Seiten doch einen Namen um zu wissen, welche Personen da sein müssten. Da half dann auch die Lektürehilfe nicht mehr so viel. Doch das Schicksal hat die Lektüre nicht zum Klausurthema werden lassen.


Irgendwie ist es so, dass mich besonders gestört hat, dass man in der Schule nur bücher zu zwei oder Oberstufe drei themen ließt: Nazis, Drogen und Emanzipation. Es ist klar, dass all dies Wichtige Themen sind, sonst dürfte ich wohl nicht einmal ein Buch lesen. Aber wieso ließt man nicht einfach mal etwas ganz anderes wie einen Krimi, denn Sprachliche MIttel gibt es überall und Epocheneinflüsse auch oder sosnt alles, dass man in Deutsch/Englisch besprechen könnte. Aber es geht wohl nicht ohne diese drei Themen.

5

Donnerstag, 23. September 2010, 20:48

Ich habe die Bücher auch nicht sonderlich gemocht.
In der Sek I waren die Bücher meist nicht sehr interessant und in der Sek II hat mich die Menge gestört und einfach der Zwang ein bestimmtes Buch lesen zu müssen. Bücher wie Hamlet oder Faust sind ja gar nicht soo schlimm, aber der Zwang hat mich immer angekotzt und mir die Lust daran genommen^^

Zitat

Besonders Effi Briest ist da das schlimmste.
Da kann ich nur zustimmen xD
Das Buch ist echt die Härte und was sieht der Yo$hi als er im Deutsch-Abi sitzt?
Textinterpretationsthema: Effi Briest -__-
Aber da ich nie Gedichtinterpretation oder Erörterung gemacht hab, blieb mir nix anderes übrig xD


Es gab aber auch ein paar Bücher die mir gefallen haben, z.B. Woyzeck, Der Sandmann oder Die Physiker.
Besonders die Physiker sind tollig^^
Die Bücher waren auch nicht so lang, hatte vll auch was damit zu tun.


One good thing about music, when it hits you, you feel no pain.

6

Donnerstag, 23. September 2010, 22:03

Hmm ja die meisten eher weniger...

das letzte war jetzt Thomas Manns "Buddenbrooks" ein Wälzer mit über 750 Seiten... naja Abi-Kram halt, aber echt blöder Stoff... würde sowas wahrscheinlich eher weniger lesen, da mir die Thematik in diesem Zusammenhang einfach nicht liegt.

Leider verfahren die Schulbeauftragten iwie immer nach dem alten Verfahren.. was vor 40 Jahren noch aktuell war, kann heute nur perfekt sein. Leider trifft das größtenteils so gar nicht zu -.-
° N- R- C °



7

Donnerstag, 23. September 2010, 22:11

also ich muss sagen ich hatte immer glück..
ich musste immer nur bücher lesen die ich auch von alleine lesen hätte..
wie
"das tagebuch der anne Frank"
"neger neger schornsteinfeger"
bertolt brecht " herr puntila & knecht matti"
und sowas..
das hätte ich von allein gelesen..
und ich muss sagen ich hab echt nichts gegen lesen..
und wenn ich etwas lesen muss und dafür auch noch gute noten bekomme..
hab ich da echt nichts gegen...
~NeVer Ending Story~


~ Semper Fi ~

8

Sonntag, 26. September 2010, 13:09

ich hab's total gehasst

zumal wir immer nur klassische stücke gelesen haben

werke von schiller, kleist, kafka... alles in einem altdeutsch und total blöd geschrieben

als kein großer fan von literatur haben die werke für mich nie sinn ergeben..


das aller schlimmste war wirklich effi briest..stimm ich total zu


mir wär's lieber wir hätten was moderneres gelesen, muss ja nicht gleich feuchtgebiete sein, aber trotzdem.


aus dem grund hab ich auch kein abi in deutsch gemacht!





... Because I am beautiful! ...

9

Samstag, 30. Oktober 2010, 11:18

Eigentlich habe ich es gehasst....am Anfang, als das Anstand...aber am Ende, war ich froh die Bücher gelesen zu haben oô
Wir haben einmal Franz Kafka gehabt, mit Der Prozess....Goethe mit Faust....oder von Patrick Süskind - das Parfüm...also hatten viele "Klassiker" dabei und war am Ende, immer begeistert als wir das gelesen hatten *-* Hatten aber auch extreme langweilige Dinge dabei...eins hieß Frühlings Erwachen, von Frank Wedekind..geht um Kindermissbrauch usw. was aber ganz "dolle" umschrieben ist...fands immer sehr doof ~~ Na ja! Aber ich bin echt froh, dass mich der Lehrer dazu "gezwungen" hat =D

10

Sonntag, 31. Oktober 2010, 02:01

Gut, ich möchte zu erst bemerken, das ich auf eine Schule für Hörgeschädigte gehe,
und daher nicht ganz genau weiß ob nur wir gerade diese Schulletüren durch genommen haben oder auch andere Schulen ^^

Aber ich denke schon, da wir eigentlich wie eine normale hauptschule vom Stoff her arbeiten^^.

So, nun zum eigentlichen Thema.
Ich bin in meiner Klasse die einzige,
die es wirklich liebt Bücher zu lesen.
Die anderen hassen es wirklich.^^
Ich musste bis jetzt folgende Bücher lesen:

~> Sam wal Katherine Scholes
~> Damals war es Friedrich von Hanes Peter Richter
~> Milchkaffe und Streuselkuchen von Carolin Philipps
~> Krabat von Otfried Preußler

Das erste Buch:

Ich fand das Buch viel zu dünn,
zudem sah ich keinen wirkliches Sinn
darin das wir es lesen sollten.

Das zweite Buch:

Hier verstehe ich sehr gut,
wieso wit es lesen sollten
und fand es auch mehr als gut.
Gut was heißt gut? Die Geschichte
ist sehr mitreisend finde ich und sehr
gut beschrieben. Die Zeit damals..war
einfach schrecklich finde ich...

Das dritte Buch:

Fand ich etwas kindisch dafür das wir es erst in der
7 Klasse gelesen haben, aber war auch gut von der
Handlung her und gut zu verstehen.
Im Grunde schon das gleich wie das zweite Buch
nur für jüngere und nicht so brutal.

Das vierte Buch:

Da ich ein freund von fantasy bin,
habe ich das Buch verschlungen,
allerdings fand ich es nicht so gut
wie das zweite Buch.

Alles im einen,fand ich es also doch gut
das wir Schulletküren durch genommen haben.
Gut, liegt vielleicht auch daran, weil ich es liebe
Bücher zu lesen. ^^

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nyuu« (4. Dezember 2010, 12:46)


11

Montag, 6. Dezember 2010, 20:11

Wir haben so viel Schund gelesen,
ich habe mich regelmäßig mit meinen LehrerInnen
angelegt, wegen den Büchern.

Die gingen mir meist so gegen den Strich,
ich lese wirklich gerne,
ich verschlinge Bücher,
aber bei denen musste ich mich zwingen sie zu lesen,
fand das so schrecklich.
Ich verbinde Bücher mit Spaß und Lesefreude
und dann muss man sich zwingen...

Am beklopptesten fand ich diese Selbstmordbücher,
wie Effi Briest und Werther,
ich weiß echt nciht, wie man sowas zusammenschreiben kann,
bzw noch schlimmer mit Freude lesen kann oO 8|


12

Montag, 6. Dezember 2010, 21:23

oh ja... lesen wir auch gerade wieder eines... -.-
ich HASSE diese bücher - nicht dass sie sicherlich anspruchsvolle lektüre wären,
aber sie sind so staubtrocken erzählt, meist schwer verständlich und so öde
langweilig, dass man nach der ersten zeile schon eingeschlafen ist x_X

habe es auch erst einmal geschafft eines dieser bücher auch
tatsächlich zu lesen ^^" zu vor hatte ich nur aus wiki ne zusammenfassung gelesen,
hat trotzdem immer für ne 2 gereicht xD

was ich sehr komisch fand, dass bisher echt JEDES buch das wir gelesen haben
mit einem oder mehreren selbstmorden oder - verstümmelungen endete...
mal ganz ehrlich, wenn dann irgendwelche schüler auf die idee kommen, sich
umzubringen - ich kanns verstehen, wird einem ja als einziger ausweg aufgezeichnet -.-



Slow down everyone
you're moving too
fast!
...frames can't catch you when you're moving like that...

13

Montag, 25. April 2011, 16:51

Ohje. Ich schäme mich richtig dafür, wie schrecklich unsere Schule war ^^
Wir haben vielleicht zwei Bücher gelesen, das fand ich etwas... dumm.
Na ja. Inhaltlich waren die auch nicht sonderlich ansprechend.
Ich hab irgendwann mal auf einem Berwerbertraining (ja, da gab es nichts anderes zu tun :s).
"Die Welle" gelesen, was ja für viele eine Schullektüre ist. ich war dann so begeistert davon, wie
das da alles geschildert wird (was ja schon echt krass ist), dass ich alle dafür beneidet habe, die das Buch
in der Schule durchgenommen haben. Ganz ehrlich, ich hätte es interessant gefunden, wenn wir solche Lektüren öfter gelesen
und besprochen hätten. An sich habe ich nämlich nichts gegen solche Lektüre, kann unter Umständen auch interessant sein.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es auf der anderen Seite viele Bücher gibt,
die in der Hinsicht wirklich nichts taugen, einfach nur langweilig usw. sind o.o.


"Vergiss den Prinzen, mir reicht das Schloss"
~*~
P.U.S.H ~ Pray Until Something Happens ♥



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Montag, 25. April 2011, 20:30

@misa: die welle ist echt ein tolles buch - ich habe es damals auch aus eigenem antrieb auf englisch gelesen.
im unterricht hatten wir es leider nie durchgenommen -.-!

zuletzt hatten wir jetzt von Bernhardt Schlink "Der Vorleser" durchgenommen. ich muss sagen, das buch an
sich ging echt gut zu lesen (okay, der zweite teil ist schon schleppend) im vergleich zu den vorherigen büchern
die wir gelesen hatten in der schule.
auch der unterricht war diesmal wirklich besser, es war nicht so langweilig. ich denke es liegt auch viel an den
lehrern. unsere zb hat sich immer gut etwas einfallen lassen, das hat auch wirklich mal spaß gemacht, dabei war
das thema teilweise schon härtere kost - nationalsozialismus.
meine anderen deutschlehrer haben das buch einfach nur totgelabert x_X

vielleicht lag es auch am thema. vorher hatten wir nur "die alten kamellen" wie "Die Leiden des jungen Wherters"
ect. die sind uralt, lassen sich doof lesen und sind so... *schnarch* =_=
mit moderneren büchern kann man eher mal etwas anfangen, weil man eher einen bezug dazu aufbauen kann. klar
gehört sowas zur allgemeinbildung und sollte auch mal gelesen werden, wenn man aber NUR sowas lesen muss ist es
schon klar dass es auf dauer einfach nur langweilig und ermüdend ist. ein paar modernere romane dürften ruhig auch
mal vertreten sein in der schule. ich meine damit kein twillight oder harry potter, sondern richtige lektüre. da gibt
es ja auch aus der heutigen zeit einige gute ^^

was mir noch aufgefallen ist: kurzgeschichten nehmen auch einen großen teil im lehrplan ein, aber noch hat keiner
was zu diesen geschichten gesagt? gehört ja auch zur schullektüre. da gibts ja auch manchmal, wenn man glück
hat, ein paar echt tolle geschichten :)
meine lieblings-kurzgeschichte aus dem deutschunterricht ist von Sybille Berg "Nacht". kann ich echt nur empfehlen,
der text ist nicht lang und irgendwie echt traurig schön :3

Spoiler Spoiler



Zitat

Sibylle Berg (geb. 1962): Nacht

Sie waren mit Tausenden aus unterschiedlichen Türen in den Abend geschoben. Es war eng auf
den Straßen, zu viele Menschen müde und sich zu dicht, der Himmel war rosa. Die Menschen
würden den Himmel ignorieren, den Abend und würden nach Hause gehen. Säßen dann auf der
Couch, würden Gurken essen und mit einem kleinen Schmerz den Himmel ansehen, der vom
Rosa ins Hellblaue wechseln würde, dann lila, bevor er unterginge. Eine Nacht wie geschaffen,
alles hinter sich zu lassen, aber wofür? Sie funktionierten in dem, was ihnen Halt schien, die
Menschen in der Stadt, und Halt kennt keine Pausen, Regeln, keine stille Zeit, in der Unbekanntes
Raum hätte zu verunsichern mit dummen Fragen.
Das Mädchen und der Junge gingen nicht nach Hause. Sie waren jung, da hat man manchmal
noch Mut. Etwas ganz Verrücktes müsste man heute tun, dachten beide unabhängig voneinander,
doch das ist kein Wunder, denn bei so vielen Menschen auf der Welt kann es leicht vorkommen,
dass sich Gedanken gleichen. Sie gingen auf einen Berg, der die Stadt beschützte. Dort stand ein
hoher Aussichtsturm, bis zu den Alpen konnte man schauen und konnte ihnen Namen geben, den
Alpen. Die hörten dann darauf, wenn man sie rief. Die beiden kannten sich nicht, wollten auch
niemanden kennen in dieser Nacht, stiegen die 400 Stufen zum Aussichtsturm hinauf. Saßen an
entgegengesetzten Enden, mürrisch zuerst, dass da noch einer war. So sind die Menschen,
Revierverletzung nennt man das. Doch dann vergaßen sie die Anwesenheit und dachten in die
Nacht. Vom Fliegen, vom Weggehen und Niemals-Zurückkommen handelten die Gedanken, und
ohne dass es ihnen bewusst gewesen wäre, saßen sie bald nebeneinander und sagten die Gedan-
ken laut.
Die Gedanken ähnelten sich, was nicht verwundert, bei so vielen Menschen auf der Welt, und
doch ist es wie Schicksal, einen zu treffen, der spricht, was du gerade sagen möchtest. Und die
Worte wurden weich, in der Nacht, klare Sätze wichen dem süßen Brei, den Verliebte aus ihren
Mündern lassen, um sich darauf zum Schlafen zu legen. Sie hielten sich an der Hand, die ganze
Nacht, und wussten nicht, was schöner war. Die Geräusche, die der Wind machte, die Tiere, die
sangen, oder der Geruch des anderen. Dabei ist es so einfach, sagte der Junge, man muss nur ab
und zu mal nicht nach Hause gehen, sondern in den Wald. Und das Mädchen sagte, wir werden
es wieder vergessen, das ist das Schlimme. Alles vergisst man, das einem gut tut, und dann steigt
man wieder in die Straßenbahn, morgens, geht ins Büro, nach Hause, fragt sich, wo das Leben
bleibt.
Und sie saßen immer noch, als der Morgen kam, als die Stadt zu atmen begann. Tausende
aus ihren Häusern, die Autos geschäftig geputzt, und die beiden erkannten, dass es das Ende von
ihnen wäre, hinunterzugehen ins Leben. Ich wollte, es gäbe nur noch uns, sagte der Junge. Das
Mädchen nickte, sie dachte kurz: So soll das sein, und im gleichen Moment verschwand die
Welt. Nur noch ein Aussichtsturm, ein Wald, ein paar Berge blieben auf einem kleinen Stern.


Quelle



Slow down everyone
you're moving too
fast!
...frames can't catch you when you're moving like that...

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Montag, 25. April 2011, 20:58

@Nia Ja, der Text hat wirklich etwas, und da ist auch etwas Wahres dran.

Ich finde auch, dass es immer ganz auf die Themen ankommt, auch bei diesen Kurztexten. Kurztexte hab ich auch immer gerne gemacht. Ich interpretiere gerne, auch wenn wir das in der Schule nie so wirklich gemacht haben. Über Texte und ihren Hintergrund, den tiefen Sinn darin nachzudenken, finde ich schön. Viele Menschen lesen, aber nur wenige sinnen darüber nach, was sie lesen.
Das zeigen solche Texte. Und ich finde auch, dass es gerade deshalb wichtig ist, wenn man so etwas in der Schule durchnimmt.
Das ist etwas, was man dann auch aufs ganze Leben anwenden kann, also auch mal etwas in Texte hinein zu interpretieren.


"Vergiss den Prinzen, mir reicht das Schloss"
~*~
P.U.S.H ~ Pray Until Something Happens ♥