Ich mag die Idee (die hat Potential). Die Tatsache dass man auch wirklich mal etwas über den Mörder erfahren konnte, bzw. was in ihm vorgeht (wenn man dann auch trotzdem sein Handeln nicht nachvollziehen konnte, aber das geht einfach nicht)... das war sehr interessant. Der Schreibstil war in Ordnung, bis auf den ein oder anderen Fehler, den ich entdeckt habe. Ein Logikfehler war auch drin, aber ich habe jetzt keine Lust zu suchen :s.
Ansonsten muss ich sagen, fand ich das Buch jetzt nicht sooo toll. Oder ich bin einfach nur zu anspruchsvoll. Könnte aber auch daran liegen, dass ich eigentlich keine Thriller lese... Ich fand es schon schade, wie das umgesetzt wurde. Was mich auch gestört hat war der ständige Sichtwechsel. Generell habe ich dagegen nichts, aber das war irgendwie viel zu häufig. Na ja, es kamen auch einige Dinge vor, die ich überflüssig fand. z.B. hat sich diese Geschichte viel zu lange gezogen. Manchmal habe ich mich gefragt "Und wen interessiert das jetzt?". Natürlich versuchen Autoren immer eine andere Story einzubauen, aber na ja... Auch die Spannung hat sich bei mir nicht aufgebaut. Bei den letzten zwanzig Seiten kam das vielleicht etwas auf, aber sonst war die Geschichte ziemlich vorhersehbar. Überraschendes ist nichts passiert. Aber das ist auch immer Geschmacksache, finde ich. Der Schreibstil der Autorin war gut. Jetzt nicht überragend, aber es gibt Schlimmeres.
Was mich noch gestört hat (am besten wirklich nur für die, die das Buch auch gelesen haben):
Es ging zwar quasi direkt los, mit den Morden, aber dennoch hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten, weil das alles so schwer ins Rollen kam. Ein Höhepunkt war für mich, als Jette den Mörder öffentlich herausgefordert hat. Seine Gedanken als er davon erfuhr, waren wirklich mit das beste an dem Buch und das wurde fantastisch dargestellt. Aber dann wurde es komisch. Auch wenn es ja schon in der Beschreibung stand, fand ich es etwas seltsam. Jette will mit ihrer Freundin in dem Mord an ihrer gemeinsamen Freundin ermitteln. Dann lernt sie aber Georg kennen und vergisst das irgendwie o.o. Sie verliebt sich schnell, ohne dabei wirklich daran zu denken, den Mörder zu suchen. Das hat so etwas... Merkwürdiges. Nicht dass sie nicht daran gedacht hat, dass er es vielleicht sein könnte, das konnte sie ja nicht wissen. Dass sie dann auch noch mit ihm schläft, fand ich total daneben. Nicht von ihr, sondern irgendwie von der Story her. Seine Gedanken waren wieder einmal genial erfasst. Psychologisch gesehen ist das alles schon richtig toll beschrieben. Was mir aber noch gefehlt hat - das A und O jedes Thrillers - war dieser Moment, in dem die Protagonistin herausfindet, wer ihre Freundin wirklich ermordet hat. Das kam mir auch schnell runtergeschrieben vor. Und dann das mit dem Kommissar immer... fast schon langweilig :x
Stellenweise hatte ich wirklich Mühe. Auch was diue Charaktere anbelangt. Es wurde zu wenig Bezug auf die Protagonistin genommen. Auf ihren charakteristischen Züge. Bei den anderen Charaktern war das ähnlich. Lediglich zu Caro konnte ich einen Bezug aufbauen und nachvollziehen, wie sie sich gefühlt hat. das wiederrum hat mir gefallen. Dass die Darstellung der Opfer nicht so leblos geshcildert wurde wie sonst. Vielleicht hat die Autorin damit, dass man nicht näher auf Jette eingegangen ist, bezweckt, dass man neugierig wird auf die weiteren Bücher, aber ehrlich gesagt bin ich überhaupt nicht neugierig. Ich denke auch ich werde es bei diesem Buch belassen. Ich habe es nicht aufgegeben, das heißt bei mir schon etwas, aber vom Hocker gehauen hat es mich nicht wirklich. Ein gutes Buch für zwischendurch, gut strukturiert, gut geschrieben.
Der Titel hat mir übrigens auch sehr gut gefallen.