Xyania
***
Xyania blinzelte einige Male und erkannte schließlich den Kerker, in dem sie und Tordan gefangen waren. Sie erblickte ihn schließlich gegen eine der kalten Steinwände gelehnt in Ketten liegend. Ein leichtes Seufzen entrann ihr, dann setzte sie sich auf wobei sie erst bemerkte, dass auch sie gefesselt war. Wütend sah sie Tordan an.
"War ja eine tolle Idee mit der Burg, Gratulation!", fauchte sie ihn an.
'Vermutlich hat uns dieser Sorata in diese Falle gelockt...', überlegte sie kurz während sie ihre Ketten und Stricke betrachtete, mit denen man sie gefesselt hatte. Es sollte nicht sonderlich schwer sein sich zu befreien, überlegte sie. Die Soldaten hatten sie nicht gründlich genug gefilzt und ihren Dolch in den Stiefeln übersehen.
Während Tordan ihr Treiben munter beobachtete, biss Xyania mit ihren scharfen Zähnen einige der Stricke auf, bis sie es schließlich schaffte, ihren Dolch zu ergreifen. Schnell hatte sie sich daraufhin von den Seilen befreien können. Selbst die Ketten boten ihr kein großes Hindernis mehr, waren sie doch viel zu locker und die Schellen zu groß für ihre zarte Statur. Sie schlüpfte durch sie hindurch und stand darauf frei von Fesseln vor Tordan.
"Weißt du, eigentlich gefällst du mir so ganz gut...", lachte sie ihn an und betrachtete seinen nackten geknebelten Körper. Sie streifte mit ihren Fingernägeln über seine Haut und kniete sich hinunter zu ihm.
"Alte notgeile Hexe...", knurrte Tordan sie an, doch spürte sogleich ihre heißen Lippen auf seinen. Dann ein Schmerz, sie hatte ihn gebissen. Erneut schmeckte er Blut im Mund. "Du Biest!"
Xyania lachte und wandte sich seinen Fesseln zu.
"Hier werde ich mit dem Dolch nichts machen können...", sagte sie und versuchte dennoch mit dem Dolch einen der Verschlüsse zu öffnen. "Nein... wir müssen uns etwas anderes überlegen."
Tordan blickte sie noch immer grimmig an.
"Was denn? Ich kann dich auch einfach hier unten hocken lassen und verschwinden. Bei deiner Hinrichtung wäre ich aber selbstverständlich anwesend, das lasse ich mir doch nicht entgehen!", lachte sie und grinste ihn mit ihrem alten gefährlichem Grinsen an.
***