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Ave asylum omnis Schola [Das RPG]

261

Mittwoch, 21. Januar 2009, 20:37

***
Die Zeit schien sich in die Ewigkeit zu ziehen und ein Blick aus dem Fenster verrät, dass es bereits dunkel wird.
"So, das soll für heute reichen. Bringt eure Sachen auf eure Zimmer und kommt dann zum Essen." lässt Lucy verlauten. Sie schließt ihr Buch, nimmt ihre Unterlagen und tritt dann aus dem Klassenzimmer hinaus.

***

262

Mittwoch, 21. Januar 2009, 20:46

* * *

Sheyla bleibt noch sitzen, als die anderen schon aufgestanden sind
und in Richtung Tür gehen.
"Kommst du nicht mit?" Jun bleibt stehen und schaut zurück.
Sheyla schaut aus dem Fenster und dann zu den anderen.
"Doch natürlich."
Sie legt ein Lächeln auf.
Im Vorbeigehen berührt sie leicht Jasons Schulter.
'Danke! Das war toll vorhin! Ich bin dir etwas schuldig.'

Dann verschwindet sie zusammen mit Jun im Mädchenzimmer.

* * *


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

263

Mittwoch, 21. Januar 2009, 21:15

* * *

Im Zimmer angekommen legt Jun ihre Sachen auf dem Bett ab.
"Ist ja nochmal gut gegangen, was für ein Glück,
hast du das Buch gefunden?" fragt Jun Sheyla,
die ebenfalls dabei war ihre Sachen weg zu räumen.
Verschmilzt lächelt Sheyla ihr zu und Jun versteht.
"Nun ja ich geh dann schonmal runter" sagt sie Sheyla,
die grade auf'm weg ins Bad ist.


* * *


In mir ist nichts mehr wie es war,
zwar spürst du mich, doch bin ich
unsichtbar.


N°R°C

264

Mittwoch, 21. Januar 2009, 23:11

* * *

Jason und Sam waren auch bereits im Jungenzimmer. "Das war ja
was... Sam versprich mir das du das nie wieder tust!" Sam schaute
Jason verwirrt an. "Tut mir leid ich musste das sagen um mich vom
Schock zu erholen der mir gerade in den Knochen sitzt... ich hätte
sterben können oder so... oder hätte euch verletzen können... das
hätte Sheyla sicher nichts gebracht..." Jason klatsche sich mit dem
Handballen auf die Stirn. "Idiot" fluchte er mit sich selbst. 'Naja...
es hat ja geklappt aber ich sollte das nächste mal besser aufpassen!'
Er zog sich schnell um und verlies den Raum ohne Sam. Allerdings
bewegte er sich nicht in Richtung Speisesaal denn dort wo er die
Treppe hätte runtergehen müssen ging er nach Oben. Ungefähr ein
Stockwerk weiter oben als das Zimmer setzte sich auf die Treppe
und dachte über die jüngsten Geschenisse nach. 'Hoffentlich hat sie es
gut verstaut... und was Lucy angeht... vielleicht ist sie ja doch nur hier
um uns zu helfen...'

* * *

265

Donnerstag, 22. Januar 2009, 04:06

* * *

Sheyla trat vor den Spiegel und schaute sich an.
Ihre Augen waren glasig und ihr Mund trocken.
Die Haut war blass geworden, noch blasser,
als sie eigentlich schon war.
'Sieht aus... als würde ich verschwinden.... Geht
so etwas eigentlich? Ich weiß nicht mehr, was
Wirklichkeit ist und was nicht...'
Sie stütze sich auf den Rand des Beckens und
schaute genauer hin.
Die Farbe ihrer Lippen war verblasst, ebenso
wie das schwarz ihrer Haare an Glanz verloren hatte.
'Ich gehe hier drinnen ein...'

Sie drehte sich vom Spiegel weg und trat zur Tür.
Kaum hatte sie diese geöffnet, konnte sie Sam, der
gerade von oben kam, die Treppen hinunter laufen sehen.
'Jetzt sind sie wohl alle beim essen... Ich abe keinen
Hunger... Aber wenn ich jetzt hier herumgeister,
bekomme ich sicher wieder Ärger.'

Sheyla wartete ab, bis Sam verschwunden war und auch
das Geräusch seiner Schritte auf dem steinernen Fußboden
verklungen war. Dann verließ sie das Zimmer und schlich
zur Treppe.

'Hoffentlich hat sie es gut verstaut... und was Lucy angeht...
vielleicht ist sie ja doch nur hier um uns zu helfen...'
Vernahm sie plötzlich die Gedanken eines anderen.
"Hallo?" Fragte sie in die Stille hinein.

* * *


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

266

Donnerstag, 22. Januar 2009, 12:16

* * *

Jason riss es aus seinen Gedanken als er plötzlich das "Hallo" von
Sheyla vernahm. "Ich bins nur." sagte Jason: "Ich sitz oben auf der
Treppe falls du Gesellschaft brauchst... Ich hab keinen Hunger und
gerade auch keine Lust mit soviel Leuten zusammen zu sitzen..."
Jason legte sich zurück so das sein Torso auf den Flur des dritten
Stockwerkes lag aber seine Beine noch auf den Stufen ruhten.
Dann bildete er ein Schild um seine Gedanken wenn es auch, da er
noch angeschlagen war, ein schwaches Schild war. 'Sollte ich meine
Gedanken vor Sheyla verbergen?... Ich glaub ich kann ihr wohl genug
vertrauen das zu unterlassen.' Dann löste er das Schild wieder auf.

* * *

267

Donnerstag, 22. Januar 2009, 14:25

* * *

Sheyla überlegte einen Augenblick lang.
Schlich dann jedoch die Stufen hinauf.
"Meinst du nicht, wir sollten uns lieber unten
blicken lassen? Frau Melindes wird uns die
Strafe erhöhen wenn wir nicht auftauchen.
Wobei ich auch gerade keine Lust habe
auf den Speisesaal."
Sie ließ sich auf der obersten Stufe
nieder und lehnte sich mit dem Rücken an
die Wand.
Obwohl beide genau wussten, das die
Lehrerin nicht begeistert sein würde,
zumal sie hier oben saßen, wo sie eventuell
garnicht hin durften, blieben sie schweigend
sitzen.

Bis Sheyla irgendwann das Schweigen brach.
"Meinst du, sie lässt uns irgendwann auch mal
raus... wenn sie weiß, das wir zurück kommen?"

* * *


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

268

Donnerstag, 22. Januar 2009, 19:22

* * *

"Eine gute Frage... Ich denke schon ich hoffe es zumindest. Außerdem
sie kann doch nicht ernsthaft erwarten das die unter uns die Familie
haben diese bis zum ende der Ausbildung nicht mehr sehen wollen..."
Jason überlegte kurz was er noch dazu sagen könnte. Ihm viel nicht
sofort was ein aber dann kam doch noch was aus seinem Mund:
"Wenn nicht werde ich anfangen zu rebellieren... Sie kann sich doch
nicht alles erlauben. Aber ich denke sie wird schnell einschätzen
können wann wir soweit sind... und wird uns auch lassen sobald sie sich
sicher ist. Immerhin hat sie heute gesagt das sie uns Strafen auferlegt
um uns zu schützen und es klang wie die Wahrheit und die Augen
haben auch nicht gelogen... Sie macht sich Sorgen immerhin sind wir
ihre Schützlinge solange wir hier sind!"

* * *

269

Donnerstag, 22. Januar 2009, 20:50

* * *

"Was? Glaubst du ihr diesen Mist etwa?
Das erzählt sie uns doch nur um uns ruhig zu stellen!
Ich hätte wirklich geglaubt, das wenigstens du hinter
ihre wahren Ab sichten schauen kannst!"
Sheyla stand auf und schaute Jason noch einmal an.
"Macht doch alle was ihr wollt."
Dann lief sie die Stufen hinunter und in den Wintergarten.
Warum genau ihre Schritte sie dorthin führten wusste
sie selbst nicht genau aber als sie den Garten erreichte,
wusste sie wenigstens, das es richtig gewesen ist,
dort hin zu gehen.
Draußen vor den Fenstern stadt Willow und schaute
hinein. Als sie Sheyla erblickte lächelte sie.

Sheyla setzte sich innen vor die Fenster und
unterhielt sich mit Willow. Sie erzählte ihr,
was geschehen war und das Sheyla nicht mehr
eingesperrt bleiben wollte.
Willow verstand das Mädchen und versuchte sie
aufzumuntern.
'Und die anderen?' Willow war neugierig geworden.
'Die? Die glauben doch allen ernstes, das diese
Frau... Melindes... es nur gut mit uns meint!
Die fressen ihr doch alle aus der Hand!'
Sheyla stütze das Gesicht in die Hände.
'Sheyla ich muss los. Aber ich verspreche dir,
ich werde wieder kommen!'
Damit verschwand Willow in den Bäumen
und Sheyla war allein.

Sinnlose Versuche die Fenster zu öffnen,
schmerzhafte Tritte gegen die Türen.
Dann sackte Sheyla auf einen der Sessel.
"Verdammt!"

* * *


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

270

Donnerstag, 22. Januar 2009, 21:23

* * *

Jason saß verwirrt da. Erschrocken von der Reaktion seiner Kameradin.
'Sheyla? Sheyla?' schrie er in Gedanken. 'So war das doch nicht
gemeint... Ich mag sie immer noch nicht aber vielleicht sind wir es die
durch unsere Strafen ein falsches Bild von ihr haben... Vielleicht sind
wir aus Wut zu verblendet ihr wahres ich zu sehen. Ich sag doch nur
das weder ihre Augen noch ihre Sprache gelogen hat...' "Verdammt
wahrscheinlich liest sie gerade nicht mal meine Gedanken!" Jason
schlug mit seiner Faust gegen die Wand. Ein leises schmerzendes
Aufschreien konnte er sich allerdings nicht verkneifen. "Vielleicht sollte
ich endlich in den Speisesaal gehen und was Essen... auch wenn mir
jetzt noch weniger danach ist etwas zu mir zu nehmen." Er stand auf
und schlich langsam die Treppen hinunter hielt sich dabei seine
rechte Faust, rieb sie leicht um den Schmerz an ihr zu lindern. Wenige
Minuten später stand er vor der Tür zum Saal und verharrte dort eine
Zeitlang.

* * *

271

Donnerstag, 22. Januar 2009, 21:42

* * *

'Vater...'
Sheyla wischte sich über die tränenfeuchten Augen.
Wut und Verzweiflung hatten sie übermannt.
"Ich will hier raus!"
Sie schrie gegen die Wand und hoffe das diese
zusammebrechen würde.
Natürlich hielt die Wand still, kein Echo,
nichts rührte sich.
'Was soll ich mit einer Gabe, die mir nur
Pech bringt?' Sheyla stieß eine Vase zu Boden.
Das Prozellan zerbarst auf dem Mamornen Boden
und die Scherben flogen durch den Raum.
Eine von ihnen traf Sheyla an der Wange,
wo sich sofort ein roter Faden entlang zog.
"Mist!"

* * *


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

272

Donnerstag, 22. Januar 2009, 22:31

* * *

Jun war im Essensaal
und aß mit Sam zusammen am Tisch.
'Wo Sheyla und Jason wohl bleiben'
Jun saß nur schweigen da, während sie weiter aß.
Sam hingegen redete ununterbrochen,
da Jun aber in Gedanken war, bekam sie garnicht mit
was genau er die ganze Zeit redete.
Plötzlich kam Jason herein,
er sah ein wenig verwirrt und nicht sehr glücklich aus.
"Hey, wo warst du und ist irgendwas passiert?", fragt Jun ihn.

* * *


In mir ist nichts mehr wie es war,
zwar spürst du mich, doch bin ich
unsichtbar.


N°R°C

273

Donnerstag, 22. Januar 2009, 22:59

* * *

Jason schaute zu Sam und Jun. Dann blieb sein Blick bei Jun hängen.
Nachdem er die Frage realisierte nahm er auch Frau Melindes Wahr.
Dann schüttelte er mit dem Kopf. "Nichts was jetzt von Bedeutung sein
könnte!" antwortete er bestimmt. Er ging nahm sich ein bisschen zu
Essen saß sich hin und fing an zu speisen. "Ich bezweifel das Sheyla
es noch zum Essen schafft. Ich traf sie auf der Treppe und sie sagte
mir sie sei Müde und besonders gut sah sie auch nicht aus. Ich bitte
das zu entschuldigen." Er verbeugte sich entschuldigend vor Lucy und
aß dann weiter. 'Oh man... nicht sie ist es die sich scheiße fühlt... ich
bin es der sich hinlegen sollte' Jason knirschte mit den Zähnen. Als
er über das Gespräch anfing nachzudenken. 'Wie konnte ich nur so
Naiv sein... NEIN WIE KANN ICH SO NAIV SEIN! Verdammt... und das
alles wegen dieser Frau...' Er drückte die Hand fester zusammen, mit
der er seine Gabel festhielt. Dann musterte er die drei nochmal die mit
im Saal saßen und bekam auch das letzte bisschen von dem Essen
runter.

* * *

274

Donnerstag, 22. Januar 2009, 23:14

* * *

Einige Augenblicke brauchte Sheyla um
sich zusammen zu reißen.
Dann verließ sie den Wintergarten
in Richtung Speisesaal.
'Soll ich...?'
Gegen ihren Willen betrat sie den Saal.
Sofort richteten sich alle Augen auf sie.
"Tut mir leid... ich bin zu spät."
Frau Melindes nickte streng.
"Jason hat dich bereits entschuldigt."
Sheylas Blick fiel auf Jason.
'Wäre nicht nötig gewesen.'
Sie schickte ihm den Satz rüber
und drehte sich zu dem Tisch an
der Wand, auf dem Gestränke und
Gemüse standen.

Sie griff eine Karotte und füllte sich
einen Becher mit heißem Tee.
"Muss ich das hier essen oder darf
ich auf das Zimmer gehen?"
Gerade als Lucy Melindes etwas
erwiedern wollte war Sheyla schon zur
Tür hinaus.
'Wenn ich schon hier bleiben muss
dann nach meinen eigenen Regeln!'

Oben im Zimmer setzte sie sich auf
ihr Bett und nippte am Tee.
"Iiih!" Er war bitter.

* * *


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

275

Freitag, 23. Januar 2009, 11:08

***

sam guckte immer noch verwirrt an die Tür durch die Sheyla grade gekommen und genauso schnell wieder verschwunden ist.
"was war den das jetzt" Sam blickt verwirrt in die Runde.
'hmm sie sah nicht grade sehr glücklich aus'
'SHEYLA KANNST DU MICH HÖREN'
Sam redete in seinen gedanken als ob er mit einem alten tauben menschen reden würde, weil er sich nicht sicher ist ob sheyla das überhaupt über diese distanze hören konnte.

***
~NeVer Ending Story~


~ Semper Fi ~

276

Freitag, 23. Januar 2009, 20:31

***
Leicht besorgt schaut Lucy Sheyla hinterher, als sie zur Tür hinaus tritt.
'Ob meine Strafe vielleicht doch etwas zu hart war? Hm, ich sollte mal mit ihr reden, um herauszufinden, was sie bedrückt.' Sie nippt an ihrem Früchtetee. 'Ich sollte versuchen, mich mit ihr zu versöhnen und ihr erklären, warum ich das getan habe, vielleicht versteht sich mich ja doch.'
Die Lehrerin trinkt den letzten Rest ihres Tees und steht dann auf, um sich an Jason, Jun und sam zu wenden.
"Bleibt nicht mehr all zu lange auf, morgen wartet ein langer Tag auf euch. Außerdem werden wir morgen was besonderes unternehmen, also schlaf euch gut aus. Wir beginnen mit dem Unterricht diesesmal etwas später." verkündet die Lehrerin in einem sanften Ton.
Überrascht vernehmen die 3 Kinder die Worte ihrer Lehrerin. 'Wir fangen morgen später an und unternehmen etwas?' denken sie sich. 'Was das wohl sein mag' fragen sie sich verwirrt, aber doch positiv überrascht.
"Ich wünsche euch eine gute Nacht" verabschiedet sich Lucy von ihren Schülern und gleitet aus dem Speisesaal heraus.

***

277

Freitag, 23. Januar 2009, 22:32

* * *

Nachdem jun fertig mit Essen war und ihren Tee austrank,
stand sie auf und verabschiedete sich von den anderen.
Sie ging die Treppe hinauf ins Mädchenzimmer,
wo Sheyla immer noch dabei war ihren Tee zu trinken.
"Hey...", sagte sie erstmal ruhig.
"Was ist denn los?", fragte sie vorsichtig und unsicher.
Sie setzte sich auf ihr Bett und sah Sheyla immer noch unsicher an.

* * *


In mir ist nichts mehr wie es war,
zwar spürst du mich, doch bin ich
unsichtbar.


N°R°C

278

Freitag, 23. Januar 2009, 22:36

* * *

Sheyla sah Jun aus leeren Augen an.
Dann schüttelte sie den Kopf.
"Der Tee ist bitter..."
Sie stellte die Tasse auf den Tisch
und legte die Karotte daneben.
"Gute Nacht."
Sheyla zog sich das Kleid aus und
legte sich auf die Decke.
Ihr war merkwürdig heiß, sie fühle
sich schwach.

Wirre Träume erwarteten sie bereits.

* * *


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

279

Freitag, 23. Januar 2009, 23:03

* * *

Jun sah Sheyla verwirrt an.
Sie wusste nicht mehr recht was sie über sie denken sollte.
Ihr war nicht danach schlafen zu gehen,
sie fühlte sich nicht mehr besonders wohl im Schloß.
Sie wollte am liebsten raus,
aber sie wollte keinen Ärger von Lucy bekommen.
Also blieb sie, legte sich ins Bett und staarte an die Decke.
'Wie soll es bloß weitergehen...'

* * *


In mir ist nichts mehr wie es war,
zwar spürst du mich, doch bin ich
unsichtbar.


N°R°C

280

Samstag, 24. Januar 2009, 05:48

* * *

Sheyla rannte durch die Gänge des Internates.
Sie wusste das Frau Melindes hinter ihr war,
nicht weit hinter ihr.
Sie konnte die Schritte der Frau hören, sie hallten
durch die Gänge. Sheylas Atem ging schnell, ebenso
wie ihr Herzschlag.
Sie fragte sich, wie weit diese Gänge noch verliefen.
Es nahm und nahm kein Ende.
Schatten an den Wänden schienen nach Sheyla zu
greifen und plötzlich fiel sie.
Sie fiel auf den harten, kalten Boden und spürte, wie
der Schmerz sie durchfuhr. Frau Melindes tauchte über
ihr auf und lachte schallend.
"Du kannst mir nicht entkommen Sheyla! Gib auf!"
Sheyla schüttelte den Kopf und wollte aufstehen
doch es ging nicht.
Sie schlug mit den Händen um sich, traf irgendwas,
das Gesicht der Lehrerin verzerrte sich zu einer
Grimasse und verschwnd dann in der Dunkelheit.

Sheylas Augenlieder zuckten, dann sah sie sich um.
Sie lag in ihrem Bett, in finsterer Nacht.
'Was für ein Traum...'
Sie setzte sich auf und schüttelte den Kopf.
Ihre Augen brauchten einige Sekunden, um sich an
die Dunkelheit zu gewöhnen, dann erkannte sie die
Umrisse der Möbel und auch Jun, die in ihrem Bett lag.

Alles war still.
Mit dem handrücken wischte rieb sich Sheyla die noch
müden Augen und strich sie die langen Haare aus dem
Gesicht. Dann stand sie auf, taumelte schlaftrunken zur
Tür und verließ das Zimmer.
Ihre nackten Füße berührten das Mamor der Stufen, die
nach oben schlich.
Sheyla war dem Gedanken verfallen, den Raum zu betreten,
in dem sie zum ersten Mal bewusst ihre Kräfte gespürt hatte.

Doch nun war dieser Raum ein ganz normales Zimmer mit ein
paar Stühlen, einem Fenster und alten Tischen.
Enttäuscht setzte Sheyla sich auf ein staubiges Sofa in der
Ecke und zog die Knie an sich.
Die Müdigkeit brach erneut über sie herein und bevor sie sich
dazu bringen konnte in das Schlafzimmer zurück zu kehren, hatte
der Schlaf sie bereits eingeholt.

* * *


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~