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1

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 12:31

Eigentlich sollten die Menschen, die sich im
Todestrakt befinden, ein tristes Leben führen,
die Strafe spüren für das, was sie getan haben
und sich darauf vorbereiten, dass sie
(zumindest in anderen Ländern) nie wieder
da raus kommen werden. Oder etwa nicht?

Dennoch hört man immer mal wieder davon,
dass die Knastis im Todestrakt irgendwie
Menschen von Außerhalb kennen lernen,
sich verlieben und sogar heiraten.

Da stellt sich mir die Frage, wozu sind die
"strengen, hartbewachten, trostlosen, usw"
Todestrakte überhaupt da, wenn sogar solche
Dinge möglich sind. Belohnt man die Täter dort?
Sollte man nicht eher hart mit ihnen durchgreifen?
"Heiraten wirst du nie wieder und daran bist du
ganz alleine schuld!" << in die Richtung etwa?

Was haltet ihr von solchen Möglichkeiten
für Sträflinge im Todestrakt?


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

2

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 12:42

Wie kommst du auf die Idee, das es zwingend trostlos ist? O_ô
Habe sogar gehoert, das solche Kandidaten sogar eine luxuszelle bekommen, mit Fernseher und all den ganzen Kram. Eventuell damit die Heftlinge nicht so schnell auf die Idee kommen, sich selbst um zu bringen.
Aber da wir hier zu lande keine Todesstrafe haben, von welcher Nation sprichst du hier bitte? Israel?
Die Signatur widerspircht den Forenregeln.

3

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 13:38

Hier hat NIEMAND von Todesstrafe geredet oder? ö_ö
(Nur damit hier nichts falsch verstanden wird.)
Es geht z.B. um 2-faches Lebenslang (sprich 30 Jahre.)
(In anderen Nationen Lebenslang = So lange man lebt.)

Und es geht hier auch nicht NUR um das Heiraten,
sondern generell um das, was den Gefangenen
in einer solchen Todeszelle alles ermöglicht wird
und ob das in euren Augen richtig so ist oder nicht.


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

4

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 15:01

Nun es gibt ja verschiedene Gründe aus denen Todeszellen so heißen.
In Amerika zum Beispiel eben weil es dort noch die Todesstrafe gibt und dort nun mal
diejenigen sitzen die auf ihren Tod warten. Sei es durch den elektrischen Stuhl oder durch
die Giftspritze.
Hier in Deutschland einfach, weil man eben bis zum Tod dort verbringen muss,
wie Cat sagte, durch 2 mal lebenslänglich zum Beispiel.

Zu dem Thema was ihnen ermöglicht werden sollte und was nicht..
Ich habe nichts dagegen, wenn sie Bücher lesen und fernsehen dürfen..
Aber ich weiß nicht. Heiraten muss dann doch nicht sein. Sie sind ja immerhin
nicht umsonst lebenslang hinter Gittern und ich denke, dass einem solchen Menschen
nicht unbedingt erlaubt werden sollte, das Leben eines anderen auch noch kaputt zu machen,
indem sich dieser an den Verbrecher bindet. Selbst wenn sie oder er es wollen würde.
Es ist doch keine Ehe mit jemandem verheiratet zu sein, der lebenslang so wieso hinter
schwedischen Gardinen sitzt..

5

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 15:42

Zum Glueck entscheidets du nicht, was richtige Ehe ist.
Das kann ja noch jeder fuer sich selbst entscheiden, genauso wie die jeweiligen Ehepaare, außerhalb vom Gefaengniss. Unabhaengig davon, ob die Ehe nun vor, oder erst wehrend der Haft zustande gekommen ist.
Sie koennen sehr gut fuer sich selbst entscheiden und das ist auch ihr gutes Recht, ohne das jemand daher kommt und behauptet, das sei keine wirkliche Ehe.
Wuerde ich mich in so einer Situation befinden, wuerde ich sowas auch solche Aussagen zum Kotzen finden und warum nicht?
Sie haben ihre Strafe, eine Freiheitsstrafe. Aber das muss doch nicht bis zur Entmenschlichung gehen. In Japan haben die Insaßen nicht einmal Buecher zum Lesen und das das geht zu weit. Auch Straeflinge haben Menschenrechte, nach wie vor und ich wuerde es fuer absurd halten, liebe verbieten zu wollen.

Wenn beide Seiten mit der Buerde einverstanden sind, sehe ich es als ihr gutes Recht an und das zu verurteilen, halte ich nicht fuer richtig.
Desweiteren wird nicht ohne Grund, eine zwei, drei, oder mehrfach Lebenslang auferlegt und so oder so, gibt es immer noch eine Moeglichkeit, wieder frei zu kommen. Mag zwar von Fall zu Fall unterschiedlich sein, aber es waere ja nicht das erste mal.
Die Signatur widerspircht den Forenregeln.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »northC« (20. Oktober 2011, 15:48)

6

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 16:00

Ich finde nicht, dass Jemand, der vllt. 4 Menschen vergewaltigt
und ermordet hat, es verdient hat, froh weiter zu daten
und zu heiraten. Er muss da drinnen absitzen, seine Strafe.
Er kann ja gern danach heiraten.


~ Du hast mich zum Teufel gejagt und er empfing mich mit offenen Armen. ~

7

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 16:15

Genau der Meinung bin ich auch Cat.
Ich finde es einfach nicht richtig z.B. einem Vergewaltiger und Mörder
ein einigermaßen normales Leben zu ermöglichen, was er jedoch
anderen genommen hat.
Durch ihn könnn viele Menschen und Familien kein normales
Leben mehr führen, also warum sollte er dann das Recht darauf haben?

Man sagt zwar immer, man soll gleiches nicht mit gleichem vergelten,
in dieser Hinsicht denke ich jedoch anders. Zwar muss man ihm nicht
das gleiche antun, was er anderen angetan hat, was in einigen Ländern ja der Fall wäre,
aber ihm zu gewähren ein normales Leben zu führen, abgesehen davon, dass
er im Gefängnis sitzt, geht meiner Meinung nach zu weit.

8

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 16:17

Ihre Strafe erhalten sie schon, Freiheitsstrafe fuer 30 Jahre bei zwei mal Lebenlang? Hab ich das richtig verstanden?
Habe es eben gegoogelt und Lebenslang, bedeutet hier keinesfalls Gefaengniss bis zum Tod. Sondern soll wohl lediglich das hoechste Strafmaß beschreiben, oder die Einheit, in der man Menschen verurteilen kann. Davon ausgehend ist es absurd jetzt behaupten zu wollen, das Haeftlingen die "Lebenslang" erhalten haben, jetzt verwehrt bleiben soll zu heiraten und anderen Haeftlingen es gestattet sein soll. Mag ja sein das du es anders meinst, aber so kommt das bei mir an, da wir hier explizit von Lebenslang und Todestrafe reden und nicht ueber Gefaengnisinsassen.

Wenn man mit "Strafe" argumentiert und es so begruenden will die Heirat verbieten zu wollen, wuerde ich den naechsten Schritt wagen und behaupten, das demnach jede Heirat ab dem Tag einer lebenslangen Haft annulliert werden muesste. Entweder das recht gillt fuer alle, oder niemanden. Aber ein Drahtseilakt wirkt unwirklich.

Und ob eine Heirat wirklich die Lebensumstaende im Gefaengniss veraendert, bessert oder ueberhaupt irgendeinen Einfluss hat, bin ich mir ja nicht so sicher, schon garnicht ob das irgendwie ein "normales" Leben ermoeglicht.
Die Signatur widerspircht den Forenregeln.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »northC« (20. Oktober 2011, 16:26)

9

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 16:30

Wenn sie heiraten wollen, sollen sie machen oder nicht, das ist ganz allein ihr Ding.

Sofern man sich mit dem Thema Haft etc. etwas beschäftigt hat, merkt man recht
schnell, dass in den meisten Fällen die Betroffenen doch nichts zu Lachen haben.
Bei vielen spuken da die Bilder aus dem deutschen Strafvollzug durch den Kopf.
Hier ist es tatsächlich so, dass es je nach Verbrechen / Art doch solche Dinge
wie Fernseher, Computer usw. gibt. Schwerverbrecher haben es da oftmals nicht
so gut, Einzelhaft und Isolation sind da meistens an der Tagesordnung.
In beispielsweise amerikanischen Gefängnissen sieht das noch etwas anders aus,
hier ist es schon von Gefängnis zu Gefängnis unterschiedlich, wie mit den
Inhaftierten umgegangen wird. In der Regel härter als in den Deutschen.
Da Japan schon angesprochen wurde, die Bedingungen dort lassen sogar
Guantanamo alt aussehen (wer hierzu mehr wissen will, kann sich bei mir per
PN melden, ich kläre gerne auf).
Das erstmal zum Bild einer Haftstrafe.

Eine Freiheitsstrafe ist schon ein immenser Einschnitt in das Leben eines Menschen,
denn nicht immer geht es hierbei um die Strafe für einen vierfachen Mord.
Ein Raubkopierer kann bis zu 5 Jahre bekommen - ein Sexualstraftäter kommt
mit weniger davon. Ähnliche - in unseren Köpfen wohl ungerechte Strafen -
gibt es in anderen Ländern auch. Schaue man nur in die USA, dort kann man auch
ohne Mord schon sein Leben lang im Knast sitzen.

Aber sind diese Menschen dort nach ihrer Tat keine Menschen mehr?
Wozu gibt es Menschenrechte, gelten sie für diese Menschen dann noch oder sind
sie allesamt Bestien?

Liebe, das Beispiel was hier eingebracht wurde, ist ein Grundbedürfnis des Menschen.
Ich halte es für falsch, einem Menschen dies zu verweigern nur weil er einen Fehler
begangen hat. Zumal zu der Liebe immer zwei gehören. Mann kann ja nicht den anderen,
den, der draußen ist, dafür bestrafen, dass er sein Herz jemandem geschenkt hat,
der Unrecht getan hat. Wenn sie heiraten wollen, dann sollen sie das tun. Soviel
Menschlichkeit sollten wir zeigen, indem wir dies tolerieren, auch wenn wir es vielleicht
nicht verstehen oder nachvollziehen können.
Es liegt nicht an uns, über diese Menschen zu urteilen, das haben die Gerichte bereits getan.

Und wer an romantische Hochzeiten in einer Kirche etc. denkt, wird sich oftmals irren.
In der Gefängniskapelle, mit wenigen Freunden, denn nicht jeder steht zu den zwei Liebenden,
ohne Flitterwochen oder Hochzeitsreisen. Strenge Überwachungen, sogar der Kuchen wird
gescannt. Auch danach haben die beiden nicht viel voneinander, traute Zweisamkeit ist
sehr selten und auf wenige Stunden begrenzt.
(Eine Quelle zu meinem Wissen kann und werde ich nicht abgeben, da ich keine Ahnung
mehr habe, woher ich dieses habe. Irgendeine der tausend Dokumentationen oder
Reportagen wird es wohl gewesen sein. ^^)



Slow down everyone
you're moving too
fast!
...frames can't catch you when you're moving like that...

10

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 20:36

Mich erstaunt das Thema ja schon ein wenig, Ob Jemand im Gefaengnis heiratet
oder nicht, meistens dann wohl einen anderen Straefling, ist fuer dessen alltaegliche
Situation doch voellig unerheblich. Ich kenne das aus nordamerikanischen Gefaengnissen
ausschliesslich so, das Geschlechtertrennung herrscht und die Beiden sich vielleicht mal
zu den Besuchszeiten treffen. Was sie dann tun ist ganz ihre eigene Sache, viele Eingelochte
haben auch einfach eine Freundin die sie besuchen kommt, ob die beiden nun offiziell
verheiratet sind, sich lieben oder nicht geht doch keinen was an.
Ich kannte uebrigens mal ein Maedel das ihren Freund auch im Knast noch besucht hat.

Das hier Einige dafuer sind die Straeflinge durch "Gefuehlsentzug" zu bestrafen ist abgesehen
von der Unmoeglichkeit auch recht albern, ich glaube kaum das man solchen Menschen damit
wehtun kann ihnen den "heilligen" Pakt der Ehe zu verweigern.

Abgesehen davon hat man in nordamerikanischen Gefaengnissen sowieso andere Sorgen, die
Straeflinge leben in ihrem eigenen Rechtsstaat und organisieren sich in gnadenlosen Gang-Systemen.
Hier sind natuerlich vor allem die Schwerverbrecher gemeint, um die es ja wohl hier geht.
Entweder du bist ein harter Hund und kannst dich einer Gang anschliessen, oder wenn du Pech
hast wirst du als maennliche Prostituierte, als "Punk", innerhalb der Gangs gehandelt.
Taeglicher Kampf ist so und so dein Los, ich glaube da kommen einfach die Urtriebe des Menschen
durch, und der Gedanke an so ein Konstrukt wie Heirat rueckt weit nach hinten auf der
To-Do Liste.

11

Freitag, 21. Oktober 2011, 12:58

So wie ich das verstehe geht es ja darum, jemanden von Außerhalb zu Heiraten. Und da kann ich irgendwie die Sache nur so angehen, ich finde zwar, das wäre für mich nicht etwas, dass ich schön finden würde als ehe, wenn ich oder mein Partner die Zeit im Knast sitzen würde^^ Aber schließlich heirate ja nicht ich sondern, diejenigen die sich dazu entscheiden. Also müssen sie schon wissen warum sie das machen und ich finde selbst wenn sie Straftäter sind oder sonst wer, sollte es uns nicht kümmern.Wir denken ja auch nicht über die Leute am anderen Ende der Stadt nach ob die Heiraten dürfen und ob ihre Heirat als Ehe zu bezeichnen ist oder so. Das ist die Angelegenheit dieser Menschen und sie haben das Recht und die verantwortung dazu.

Natürlich kann ich mir schlecht vorstellen ( In Amerika z.b.) wenn der den Ich geheiratet habe im Gefängnis sitzt und bald sterben wird, dann hatte ich natürlich viel mehr trauer um ihn ( Ich nehme nun einfach mal an diese Menschen lieben sich auch wenn sie Heiraten hehe) wenn er hingerichtet wird. Insgesamt hatte ich also mehr trauer als alles andere von der Heirat. Andererseits vielleicht war es auch das was man wollte, diesem Menschen ( man glaubt ja z.B. an seine Unschuld oder dass es ein unfall war. Man kann ja auch für so etwas in so einer Zelle landen wie man weiß aus vorfällen) noch einen Letzt freude Machen bevor es in den Tod geht und wenn man ihn wirklich liebt ist das sicher eine trotz dem Tode positive Sache. Mehr konnte man für diesen Menschen ja nicht mehr tun.
Natürlich ist da Konstruiert, aber das jeder der Dort sitzt ein Mehrfacher Vergewaltiger, der alle Frauen hasst etc ist, stimmt genauso wenig für alle die Dort sind, auch wenn es sie sicherlichgibt. Aber sollte man das deswegen allen verbieten? Es kann ja auch sein dass jemand als Junger Mensch eine Schlimme tat Begangen hat ( mord Eben) und diese wirklich Bereut. Dass soll nun nicht in richtung "Todestrafe" gehen, sondern eher in richtung der Aussage, dass vielleicht nicht alle total "Ihr recht auf Menschsein verspielt habende" Monster sind und das vielleicht einige von ihnen sogar heiraten wollen...

12

Freitag, 21. Oktober 2011, 13:38

Man muss nichteinmal zwingend damit argumentieren, das Menschen eventuell unschuldig sind und es deshalb gestattet sein sollte, da man Eventualitaeten nie ausschließen kann. Oder das die Personen irgendwann frei kommen und der gleichen.

Wenn es Insassen gestattet ist ihre Ehefrauen, oder Freundin im Gefaengniss zu treffen (die vor der Haft zusammen gekommen sind) und zu kopulieren, dann sollte es auch mit Beziehungen die erst wehrend der Haft entstanden sind, moeglich sein. Sollte zB. jemand aus religioesen Gruenden daran Gebunden sein den heiligen Akt der Ehe einzugehen um eine "ehrliche" Beziehung fuehren zu koennen, dann waere es ein Unding es dem Jenigen verbieten zu wollen. Die Eheschließung ist nicht wie fuer einige hier einfach nur ein Bund zwischen Paaren, sondern in einigen Glaubensrichtungen ein religoeses Ritual und unter gewissen Umstaenden, eventuell sogar Pflicht. Ein Katholik waere zB. seinem glauben nach, daran gebunden.

Wenn man jemanden das Recht auf eine Eheschließung verwehren will, sollte man sich dessen im Klaren sein, das man Menschen nicht nur das Recht auf die Menschlichkeit und ihre Wuerde raubt, sondern zudem auch das Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit verwehrt. Das ist in meinen Augen keinesfalls zu rechtfertigen.

Mal ganz davon abgesehen, das eine offensichtlich ungleichgerechte Behandlung zwischen bereits verheirateten Paaren und denen, die eine Eheschließung noch vorhaben, bestehen wuerde. Was nur damit zu rechtfertigen waere, wenn man bereits geschlossene Ehen annullieren wuerde und wie man das dann noch vor dem Religions und Glaubensrecht (welches zu unseren Menschenrechten gehoert) rechtfertigen will, waere mir ein Raetsel.
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