Ich würde euch bitten von Allgemeinerungen Abstand zu halten.
Kommentare wie: "Die Griechen haben sie nicht mehr alle" sind völlig unnötig.
Es denken ja nicht alle Griechen so, und diejenigen, die nicht so über Deutschland denken, werden so mitbeleidigt.
Das Problem, das zur Zeit besteht ist mehr als simpel. Die EU ist eine Gemeinschaft. Wenn in einer Gemeinschaft ein Mitglied Probleme hat, muss diesem geholfen werden, sonst funktioniert die EU nicht.
Eine Kette ist nunmal nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Natürlich will keiner 100 Mrd. Euro als Kredit ausgeben, wenn nicht gewiss ist, ob das Geld wieder zurückgezahlt wird. Aber um die EU zusammenzuhalten, muss Griechenland geholfen werden.
Wenn Griechenland bankrott wird, dauert es nicht lange, und Irland, Portugal, Italien, usw. gehen auch unter.
Die EU besteht nun mal nicht aus den reichen Ländern Deutschland und Großbritannien, Frankreich und Luxemburg.
Der Gedanke Europa zu einen - und das auf diplomatischer und wirtschaftlicher Basis - ist doch etwas unglaubliches.
Während Europa sich vor 70 Jahren noch gegenseitig umgemetzelt hat, helfen heute Deutsche den Griechen, kämpfen die EU gemeinsam gegen den internationalen Terrorismus und berät Europa mit den USA und den Führungsländern über die Klimaprobleme der Welt.
Um in einer Gemeinschaft zu bestehen, muss man eben auch die schwächeren unterstützen. Und der ach so arme Steuerzahler - wie es populistische Zeitungen gerne formulieren - gibt weiterhin Geld für viel Schrott aus.
Ein Arbeitskollege im Ferienjob hat es mal sehr schön ausgedrückt:
Beim Arbeitseinstieg verdiente er 1700€ und dachte sich: Wow ist das viel. Jetzt verdient er wieder 1700€ und denkt sich: Scheiße ist das wenig. Dann sagt er: Mittlerweile schau ich halt, was ich brauch und was nicht, und kauf nicht immer blöd drauf los.
Und das lernen wir doch in dieser Zeit: Geld wertschätzen, und den Luxus, den man als Einwohner des wirtschaftsstärksten Land Europas genießen darf.
"Ihr seid alle Idioten zu glauben, aus Eurer Erfahrung etwas lernen zu können, ich ziehe es vor, aus den Fehlern anderer zu lernen, um eigene Fehler zu vermeiden." - Otto von Bismarck